Duisburg. Nach dem Ausstieg der chinesischen Cosco-Reederei beim DG-Terminal gibt es einen neuen Gesellschafter. Er ist kein Unbekannter in Duisburg.

Die Hafengesellschaft Duisport hat einen neuen Gesellschafter für das neue Duisburg-Gateway-Terminal (DG) gefunden, das auf der ehemaligen Kohleninsel in Ruhrort im Bau ist. Für die chinesische Reederei Cosco, die im vergangenen Herbst ausgestiegen war, steigt der weltweit tätige Hafen- und Logistikkonzern PSA International Pte Ltd. aus Singapur mit einer Minderheitsbeteiligung von 22 Prozent ein.

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Nachdem im vergangenen Herbst eine bundesweite Diskussion über chinesischen Einfluss auf kritische Infrastruktur anlässlich einer Cosco-Beteiligung an einem Hamburger Hafenterminal entbrannt war, hatte die Staatsreederei ihren 30-Prozent-Anteil an dem 100-Millionen-Projekt aufgegeben. Er wurde zunächst von Duisport übernommen, 22 Prozent gibt der Hafen nun an PSA weiter.

Duisburger Hafengesellschaft hält selbst 26 Prozent am DG-Terminal

Wie Duisport am Mittwoch mitteilte, stehen die hierzu getroffenen Vereinbarungen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Außer der Hafengesellschaft selbst, die künftig 26 Prozent am DG-Terminal hält, sind noch die Logistik-Unternehmen Hupac (Schweiz) und HTS (Niederlande) mit jeweils 26 Prozent beteiligt.

Für PSA (steht für Port of Singapore Authority) ist es das erste Engagement im Duisburger Hafen, allerdings ist der neue Partner kein Unbekannter. Das Unternehmen, kontrolliert von der Staatsholding Temasek, ist ebenfalls in Antwerpen aktiv, Duisport-Vorstände waren zuletzt nach Singapur gereist, um Möglichkeiten für neue Geschäftsbeziehungen auszuloten. „Man kennt sich“, heißt es bei Duisport.

PSA gehört zu den Großen der Branche, fertigt nach eigenen Angaben täglich rund 230.000 See-Container ab, pro Jahr rund 85 Millionen TEU. Auch der klimaneutrale Betrieb des DG-Terminals sei reizvoll, so PSA-Vorstand Tan Chang Meng: „Das DGT wird ein wichtiges Tor für die Bereitstellung umweltfreundlicher Logistikdienstleistungen für das industrielle Hinterland Deutschlands sein. PSA möchte die Partnerschaft mit dem DGT stärken und die grüne Energiewende in Deutschland im Einklang mit unserer strategischen Ausrichtung auf einen nachhaltigeren Handel unterstützen.“

Duisport-Chef Bangen: PSA ist ein wichtiger strategischer Partner

Markus Bangen nennt PSA „einen wichtigen strategischen Partner, der mit seinen verschiedenen Geschäftsfeldern erheblich zum Erfolg des Duisburg Gateway Terminals beitragen wird“. Der Bau des größten europäischen Hinterland-Terminals (235.000 Quadratmeter) ist derweil im Zeitplan: Der erste Bauabschnitt soll Anfang 2024 fertig sein. Ein wenig verzögern wird sich wegen Niedrigwasser das Einschwimmen der Brücke zur Ölinsel, über die der Lkw-Verkehr künftig Richtung Karl-Lehr-Brückenzug (A 40) und Umgehungsstraße Meiderich (A 59) rollen soll.