Duisburg. Gerade im Bezirk Walsum hat das Unwetter Überschwemmungen verursacht. Woran liegt das? Und: Ist Duisburg häufiger von Starkregen betroffen?
Stark geregnet hat es am Donnerstagabend im gesamten Duisburger Stadtgebiet, allerdings gab es in den Mengen der Niederschläge punktuell erhebliche Unterschiede. Während sich die Folgen im Duisburger Westen und Süden für Verkehr und Bürger in Grenzen hielten, ging in der Stadtmitte und im Norden an einigen Stellen nichts mehr.
Besonders viel Regen fiel binnen weniger Stunden in Walsum-Aldenrade. In den Bereichen Friedrich-Ebert-Straße und Schulstraße blieb selbst eine Straßenbahn der DVG in den Wassermassen stecken, wie Anwohner auf Videos festgehalten hatten, die sich anschließend über das Internet verbreiteten.
[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Stadtseite + Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Wirtschaftsbetriebe: Kanalnetz in Walsum nicht Schuld an Überschwemmungen
Dass die Auswirkungen im Bezirk Walsum besonders stark waren, habe nichts mit einem unterdimensionierten Kanalnetz zu tun, sondern mit den großen Wassermengen, erklärt Silke Kersken, die Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe: „Ab einer bestimmten Mengen helfen auch die größten Rohre nicht mehr. Dann fließt das Wasser einfach nicht mehr schnell genug ab.“
Auch interessant
Das sei in Walsum der Fall gewesen. Auch weise der Bereich keine topographische Besonderheit auf, liege nicht etwa in einer Senke. Nach Beobachtungen der Wirtschaftsbetriebe fielen dort aber in wenigen Stunden zwischen 18 und 24 Uhr mehr als 60 Liter pro Quadratmeter. Kersken: „Diese Wassermenge war einfach zu groß.“
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt, sind im Duisburger Stadtgebiet sogar bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Übertroffen wurde der Wert von Gelsenkirchen: Dort prasselten in 24 Stunden bis zu 95 Liter pro Quadratmeter auf die Erde.
Nicht zum ersten Mal erwies sich der Bereich Düsseldorfer Straße/Sternbuschweg als neuralgischer Punkt bei Starkregen. Auch am Donnerstag stand das Wasser im Tunnel der Düsseldorfer Straße, auch der Bereich der Bahnunterführungen am Sternbuschweg war zeitweise für Pkw unpassierbar, einige Fahrzeuge mussten vom Abschleppdienst geborgen werden, weil sie in den Fluten steckengeblieben waren.
Trifft es Duisburg bei Starkregen oft deutlicher als andere Städte?
Dass Duisburg stärker und häufiger von Starkregen betroffen sein könnte als andere Nachbarstädte, spiegeln Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) übrigens nicht wider. Zwar gebe es Faktoren, die Niederschläge in der Region im Vergleich zu anderen begünstigen sollen, diese betreffen jedoch das gesamte westliche Ruhrgebiet, erklärt Jan Kärger, Meteorologe beim DWD.
Dies hänge mit dem Bergischen Land zusammen, da es dort zu Stau und einer erzwungenen Hebung der feuchtbeladenen Luftmassen kommt. Der Fachmann spricht von einer orographischen Hebung der Luft, die letztlich zu Niederschlag führt. Duisburgs besondere Lage an Rhein und Ruhr habe hingegen keinen Einfluss auf Starkregenereignisse über dem Stadtgebiet, so der Wetterexperte.