Duisburg. Tierheim und Veterinäramt haben 135 Albino-Mäuse in einer Wohnung eingefangen. Die Retter suchen neue Besitzer – auch für Hunderte Mäuse-Babys.
Es klingt für viele Menschen wie ein Horrorszenario: Mehr als hundert weiße Mäuse wuseln durch eine vermüllte Wohnung. Die rotäugigen Albino-Nager sind auf der Suche nach Nahrung. In den Räumen war seit Tagen kein Mensch mehr. Mit dieser Messi-Mäuse-Wohnung waren Mitarbeiter des Duisburger Tierheims am 1. Juni konfrontiert, in Neuenkamp. Sie öffneten die Wohnung, weil die Besitzerin im Krankenhaus behandelt werden musste.
Die Mäuse befinden sich seither in der Obhut des Tierheims. Sie werden sich in den nächsten Tagen stark vermehren – was die Suche nach neuen Besitzern erschwert.
Tierheim Duisburg stellt 135 Albino-Mäuse mit Lebendfallen sicher
„Sowas erlebt man wirklich nicht jeden Tag“, sagt Simon Kaumanns zu dem Spezialeinsatz. Er ist stellvertretender Leiter des Tierheims und war an der Einfangaktion beteiligt. Die Wohnung beschreibt er als eine „typische Messi-Wohnung. Da fühlen sich die Mäuse pudelwohl.“
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135 Stück hatte das Team schlussendlich gezählt. Kaumann vermutet, dass sich die Frau wohl zunächst einige wenige unkastrierte Tiere zugelegt hatte. Die hätten sich dann wahrscheinlich in kurzer Zeit stark vermehrt: „Es kauft sich ja niemand auf einmal 135 Mäuse für die eigene Wohnung.“
Als die Besitzerin im Krankenhaus behandelt werden musste, schritten Veterinäramt und Tierheim gezwungenermaßen ein. Die Mäuse seien über eine Woche hinweg alle mit Lebendfallen eingefangen worden, erklärt der stellvertretende Leiter.
Für ihre bisherigen Lebensverhältnisse seien die Mäuse überraschend gesund, berichtet Kaumanns: „Es gibt keine großen Krankheiten. Klar, manche haben eine Macke, aber das ist normal.“
Albino-Mäuse sollen keine Versuchstiere und kein Futter werden
Die Tiere seien kastriert, geimpft und nach Geschlechtern getrennt worden. „Und wir haben etwa 70 tragende Mäuse.“ Die Muttertiere wurden in einen separaten großen Käfig gesetzt, „die haben jetzt erstmal ihre Ruhe“, so Kaumanns.
Wohin also mit – geschätzt bald – 400 weißen Mäusen? Als Labormäuse sollen sie nicht enden, das schließt das Tierheim aus: „Wir haben die schließlich extra gerettet, wir wollen, dass die ein schönes Leben haben.“ Auch der Verkauf als Futtermäuse falle damit weg.
Übrig bleiben noch Pflegestellen und private Abnehmer, so Kaumanns. Mit einer Pflegestelle habe er bereits am Freitag gesprochen. Konkrete Pläne werden geschmiedet, sobald der Nachwuchs geboren ist. Die anderen geretteten Mäuse seien jetzt aber auch schon vermittelbar. Die Nager sollten am besten in Gruppen von mehreren Tieren gehalten werden.
Hier können sich Interessierte melden
- Wer einigen Mäusen ein neues Zuhause schenken will, kann sich telefonisch unter 0203 935 50 90 im Tierheim melden.
- Die Telefonzeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr.
- Nähere Informationen zum Tierheim Duisburg gibt’s im Internet auf tierheimduisburg.de.