Duisburg. Wie läuft die Ausbildung bei der Feuerwehr Duisburg? Alle Informationen zu Einstellungstests, dem Gehalt, dem Unterricht und den Perspektiven.

Es ist der erste Traumberuf vieler Kinder, aber auch ein Job mit enormer Verantwortung: Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bekämpfen Brände, retten Menschen und Tiere aus brenzligen Lagen, sind bei Unglücken vor Ort und mit dem Rettungsdienst im Alltag unverzichtbar. Doch immer weniger junge Menschen wollen diesen Berufsweg einschlagen – auch in Duisburg.

„Vor 15 Jahren haben sich noch über 400 Kandidaten jährlich bei uns beworben. Im letzten Durchgang waren es nur 120. Das ist ein Einbruch“, schlägt Michael Görtzen, Leiter der Feuerwehrschule Duisburg Alarm. Hinzu kommt: Nicht alle Bewerber seien geeignet. Und: Der Bedarf werde durch die Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge schon ab 2024 deutlich steigern.

Feuerwehr Duisburg: Kann ich mich bewerben?

Doch für wen ist eine Ausbildung bei der Duisburger Feuerwehr interessant? Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Voraussetzungen: Die Bewerberinnen und Bewerber für die Brandmeister-Ausbildung müssen über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. „Das muss nicht mehr zwingend eine handwerkliche Ausbildung sein. Wir schauen, dass die Mischung stimmt. Auch die Bürokauffrau kann sich bewerben. Bewerber aus medizinischen Berufen sind natürlich auch extrem interessant“, sagt Görtzen.

Michael Görtzen leitet seit 2012 die Duisburger Feuerwehrschule und kennt die Anforderungen an die Brandmeisteranwärter.
Michael Görtzen leitet seit 2012 die Duisburger Feuerwehrschule und kennt die Anforderungen an die Brandmeisteranwärter. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Interessierte müssen zudem mindestens 18 Jahre alt sein und einen Führerschein besitzen. Bei der schulischen Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss die Mindestanforderung. Außerdem ist das Schwimmabzeichen in Silber wichtig, um am Einstellungsverfahren teilzunehmen.

Auch nach oben gibt es eine Altersgrenze: Brandmeisteranwärterinnen und Brandmeisteranwärter dürfen beim Abschluss der Ausbildung maximal 42 Jahre alt sein. Das hängt mit der Verbeamtung zusammen.

Das Einstellungsverfahren: Rund 20 Ausbildungsstellen schreibt die Feuerwehr Duisburg zweimal im Jahr aus. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein vierteiliges Einstellungsverfahren, bestehend aus einem Sporttest, einem Onlinetheorietest, einem persönlichen Vorstellungsgespräch und einer medizinischen Eignungsuntersuchung.

Körperliche Fitness ist also eine wichtige Eigenschaft. Auf den Sporttest sollten sich die Nachwuchskräfte vorbereiten. Er ist deutschlandweit einheitlich. Unter anderem muss ein 3000-Meter-Lauf innerhalb von 15 Minuten absolviert werden. Ein Testhandbuch für den physischen Eignungstest steht unter www.duisburg.de zum Download bereit. „Die Anforderungen können wir nicht herunterschrauben, denn bei den Einsätzen ist unsere Fitness gefragt“, stellt Michael Görtzen klar.

Ausbildung zum Brandmeister: Das ist der Ablauf

Die Ausbildung: Die Brandmeister-Ausbildung dauert 18 Monate und schließt mit einer Prüfung ab. Die Ausbildungsgänge starten jeweils zum 1. April und 1. Oktober eines Jahres.

Zunächst absolvieren die Brandmeisteranwärter in der Feuerwehrschule an der Feuerwache 5 in Homberg eine fünfmonatige Phase, die Theorie- und Praxisunterricht beinhaltet. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Fahrzeug- und Gerätekunde, Atemschutz, der Umgang mit Gefahrenstoffen sowie der theoretische Teil der Rettungssanitäterausbildung.

Bei der Ausbildung zum Brandmeister steht auch Gerätekunde und Atemschutz auf dem Stundenplan.
Bei der Ausbildung zum Brandmeister steht auch Gerätekunde und Atemschutz auf dem Stundenplan. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Anschließend folgt die praktische Ausbildung zum Rettungssanitäter im Krankenhaus und auf den Rettungswachen. In diesen drei Monaten lernen die Feuerwehr-Azubis zum Beispiel den Umgang mit den Patientinnen und Patienten sowie Hygieneregeln im Rettungsdienst.

In der dritten Phase der Ausbildung tauchen die Nachwuchskräfte in den Berufsalltag ihrer Lehrfeuerwache ein. Dann gehen sie auch in den 24-Stunden-Dienst. Sie begleiten die erfahrenen Kräfte bei Einsätzen, kümmern sich um die morgendliche Übernahme der Feuerwehrfahrzeuge und absolvieren weitere Einsatzübungen unter realistischen Bedingungen.

Die Bezahlung: Der Verdienst während der Ausbildung zum Brandmeister wurde in den vergangenen Jahren erhöht. „Wir haben hier schon Leute, die bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und eventuell auch eine Familie gegründet haben. Daran müssen wir uns orientieren“, nennt Görtzen einige Argumente. Ein weiterer Grund ist die Konkurrenz im Werben um Fachkräfte.

Während der Ausbildungsdauer setzt sich die monatliche Vergütung aus einem Ausbildungsbetrag in Höhe von 1299,78 Euro Brutto und einer sogenannten Anwärtersonderzulage von 1169,80 Brutto zusammen. Hinzu kommen mitunter familienbezogene Zuschläge für Eltern von Kindern.

Übernahme: Die Feuerwehr Duisburg bildet nach eigenen Angaben „bedarfsgerecht“ aus. Bedeutet: Wer die Prüfung besteht, wird auch übernommen und als Brandmeister auf einer der sechs Feuerwachen im Stadtgebiet eingesetzt. Schon während der Ausbildung ist man Beamter auf Widerruf. Nach erfolgreichem Abschluss folgen drei Jahre als Beamter auf Probe, bevor der Eintritt ins Beamtenverhältnisses auf Lebenszeit erfolgt.

Wie bewirbt man sich bei der Feuerwehr Duisburg?

  • Interessierte können ihre Bewerbungsunterlagen (unter anderem Anschreiben, Lebenslauf, Schulabschlusszeugnis) an die Feuerwehr Duisburg per E-Mail an recruiting@feuerwehr.duisburg.de senden.
  • Bei Fragen ist Sylvia Belaic von der Feuerwehr unter 0203 308 2129 erreichbar. Weitere Informationen gibt es auch online unter www.duisburg.de/ausbildung.
  • Bewerbungen werden das ganze Jahr über entgegengenommen. Der Sporttest findet am 5. August 2023 statt.