Duisburg. Bis Sonntag kann auf dem Duisburger Matjesfest geschlemmt werden. Wie sich die Preise entwickelt haben und was den besonderen Charme ausmacht.

Fisch Ahoi in der Duisburger Innenstadt: Seit Donnerstag dreht sich auf dem König-Heinrich-Platz alles rund um den Fisch. Bereits zum 27. Mal lockt das Matjesfest Besucher von Nah und Fern in die Fußgängerzone.

Der Start ist allerdings zunächst eine Herausforderung für Familien mit Kindern, wenn man aus Richtung Hauptbahnhof kommt. Eine Kindereisenbahn dreht dort seine Runden und sorgt für Abwechslung bei den kleinen Besuchern. Die Kleinen würden gerne länger dort verweilen.

Der Matjesfest-Auftakt verlief verheißungsvoll, bei bestem Wetter strömten die Menschen in die Innenstadt und standen teilweise lange Schlange an den unterschiedlichen Fischständen. Familie Schmidt ist aus dem benachbarten Moers angereist, Vater Bernd und Mutter Inga sind nach eigenen Aussagen Stammgäste auf dem Matjesfest: „Wir sind gerne hier und genießen das besondere Flair hier. Wir sind jedes Jahr dabei und probieren uns dann durch.“

Volle Tische beim 27. Duisburger Matjesfest.
Volle Tische beim 27. Duisburger Matjesfest. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Sohn Lukas ist vom Fisch noch nicht begeistert, allerdings gibt es auch dafür kulinarische Alternativen wie Reibekuchen, Brezeln oder süße Schokoerdbeeren, um den Fischgeschmack im Mund zu neutralisieren.

Matjesfest in Duisburg: Gestiegene Preise für Matjes und Backfisch

Das Matjesfest genießt dabei Volksfest-Charakter, an den Wein und Bierständen geht es gesellig zu. Auf dem König-Heinrich-Platz steht eine Bühne und die Protagonisten sorgen für musikalische Abwechslung. Der Niederländische Piratenchor „Storm en Averij“ sorgte für passende Stimmung in stilechten Piratenkostümen, verteilte Fähnchen an die Kinder.

Besonders am Bremer Kräuterbackfischstand bildet sich eine lange Warteschlange, Chef Paul steht selbst hinter der Fritteuse. Seine Mannschaft kommt extra mit dem Stand aus Bremerhaven: „Das Matjesfest in Duisburg nehmen wir immer mit, die Besucher und die Atmosphäre sind immer was Besonderes.“

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Das Angebot an unterschiedlichen Fischspeisen ist groß, neben den Klassikern wie den Matjes im Brötchen oder Backfisch und Kibbeling, gibt es auch Flammlachs. Duisburg präsentiert sich sehr maritim und bei den Besuchern kommt es sehr gut an. Lokalmatador auf dem Matjesfest ist Michael Mehrholz aus Rheinhausen mit seinen Fischständen. Er betont, worauf es bei dem Fest ankommt: „Durch die besondere Atmosphäre ist dieses Matjesfest eines der beliebtesten in Deutschland. Wir präsentieren hier die höchste Qualität und frische unserer Waren.“ Michael Mehrholz ist Mitbegründer des Festes und der letzte Gründer der immer noch dabei ist.

Die Preise spielen bei solchen Events immer eine Rolle, gerade in Zeiten von hoher Inflation und generell gestiegenen Preisen. Das Matjesbrötchen kostet an den Ständen im Schnitt 3,50 Euro, im letzten Jahr war es noch 50 Cent günstiger, Mehrholz liefert eine Begründung für die Erhöhung: „Die Fangquote war bisher nicht so hoch, wir müssen die erhöhten Brötchenpreise leider auch kompensieren. Ich war vor kurzem auf Sylt, da hat das Brötchen vier Euro gekostet. Mit der moderaten Erhöhung bewegen wir uns noch im Rahmen.“

Fischhändler Michael Mehrholz erklärt den „moderaten Preisanstieg“.
Fischhändler Michael Mehrholz erklärt den „moderaten Preisanstieg“. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Für eine Portion Backfisch oder Kibbeling werden sieben Euro fällig, ebenfalls eine Erhöhung um 50 Cent. Den Besuchern scheinen die Preise wenig auszumachen. Die Tische sind voll und der Aal, die Krabben oder die Fischfrikadelle werden in vollen Zügen genossen. An den acht Fischständen sollen an diesem langen Wochenende wieder 100.000 bis 120.000 Matjesfilets über die Theken gehen, wer beim Start am Donnerstag dabei war, dürfte an diesen Zahlen wenig zweifeln.

>>27 JAHRE MATJESFEST

  • 1995 wurde das Matjesfest das erste Mal in der Innenstadt gefeiert. Seitdem hat sich das Event an den vier Tagen zum Klassiker etabliert.
  • Weiter geschlemmt wird am Freitag und Samstag von 10 bis 21 Uhr, zum Abschluss am Sonntag haben die Stände von 11 bis 18 Uhr geöffnet