Duisburg. Hunderte türkische und orientalische Lebensmittel nach Hause liefern lassen, inklusive Halal-Fleisch: Das ist in Duisburg möglich. So geht es.
Lebensmittel einfach nach Hause liefern lassen: Das bieten in Duisburg schon Unternehmen wie Picnic, Flaschenpost oder Flink mit ganz unterschiedlichen Konzepten. Start-ups versuchen aber auch schon, Lieferdienste für Lebensmittel in der Nische zu platzieren: So wie „Babafresh“, die in der Rhein-Ruhr-Stadt türkische und orientalische Lebensmittel bis zur Haustüre zustellen.
Dafür kooperiert das junge Unternehmen mit lokalen türkischen und orientalischen Supermärkten. Das Sortiment bestimmen letztlich die Händler vor Ort, die digitalgetriebene Infrastruktur und der Onlineshop für den Vertrieb kommen von Babafresh. „Wir sind das Lieferando für Lebensmittel“, erklärt Gründer Orhan Esgin das Prinzip.
Babafresh in Duisburg: Wie funktioniert eine Bestellung?
In Duisburg kooperiert das Mülheimer Start-up mit zwei Händlern: Mit dem Bak ve Al Süpermarket am Kometenplatz in Walsum und ab März mit dem türkischen Supermarkt Efendy an der Münchener Straße in Buchholz.
Der Kunde geht auf die Internetseite, gibt seine Postleitzahl ein und bekommt das Sortiment seines lokalen Marktes angezeigt. Gibt es mehrere Händler in einer Stadt, muss sich der Kunde vor seinem virtuellen Einkauf für einen Laden entscheiden. „Die Lieferung übernehmen die Läden selbst“, sagt Esgin. Die Preise für die Produkte bestimmen ebenfalls die Händler und können sich somit von Anbieter zu Anbieter unterscheiden.
Babafresh ist schon in 60 Städten aktiv
So wie Lieferando bekommt auch Babafresh eine Provision, bietet als Gegenleistung aber die digitale Infrastruktur. „Für viele der Supermärkte ist ein Onlineshop Neuland“, sagt Esgin, der seine Partner „an die Hand nimmt“ und einen Zugang zu einem zusätzlichen Vertriebskanal für die Lebensmittel ermöglicht.
[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Stadtseite + Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Die Idee zu Babafresh und zur Digitalisierung türkischer Supermärkte kam dem Mülheimer während seines Studiums an der Ruhr-Uni Bochum. Ausgehend vom islamischen Opferfest und der Nachfrage nach Halal-zertifiziertem Fleisch wuchs mehr und mehr die Idee, gleich das gesamte Sortiment der Supermärkte zu digitalisieren. Das war vor über fünf Jahren. Mittlerweile ist das Unternehmen in über 60 Städten aktiv.
Gorillas, Flink und Co. – Markt sortiert sich neu
Corona hat in der Branche für einen ordentlichen Schub gesorgt und auch Babafresh in der Entwicklung geholfen. Wie Pilze sind Unternehmen aus dem Boden geschossen, haben Lieferungen in Minutenschnelle versprochen. Doch nicht alle Start-ups haben sich trotz millionenschweren Investitionen etabliert.
So etwa Gorillas: Der Schnell-Lieferdienst hatte für ein Lokal in der Tonhallenpassage einen langfristigen Vertrag unterschrieben und einen Start in Duisburg geplant. Passiert ist seit über einem Jahr aber nichts. Mittlerweile hat sich der Markt neu sortiert und Gorillas wurde vom türkischen Konkurrenten Getir übernommen.
Rezepte für türkische Gerichte sollen Kunden anlocken
„Wir haben eine andere Philosophie“, sagt Orhan Esgin über sein Unternehmen, das nicht über Kapital in Millionenhöhe von Investoren verfügt. „Wir stellen den Händler vor Ort in den Mittelpunkt“, sagt Esgin zu den Unterschieden. „Support Your Local“ sei die Devise.
Mit Babafresh soll aber nicht nur die türkische oder arabische Community angesprochen werden, sagt der Gründer. Zukünftig soll es deshalb auch Rezepte auf der Internetseite und der geplanten App geben, um einfacher Gerichte aus der orientalischen Küche nachkochen zu können. Die benötigten Lebensmittel sollen entsprechend der gewünschten Personenzahl dann direkt in den Warenkorb wandern, denn alleine die Auswahl des richtigen Bulgurs für das entsprechende Gericht sei für einige überfordernd.
>> Wie viel kostet die Lieferung bei Babafresh?
- Wer über Babafresh.de beim türkischen Supermarkt in Duisburg einkauft, z.B. beim Bak ve Al Süpermarkt in Walsum, zahlt 3,90 Euro Liefergebühren. Der Mindestbestellwert liegt bei 39 Euro, ab einem Einkaufswert von 69 Euro entfallen die Gebühren.
- Der Kunde kann im nächsten Bestellschritt das Wunschdatum und die verfügbaren Uhrzeiten für die Zustellung wählen. Ab März soll zudem bei Efendy in Buchholz bestellt werden können. Enthält der Warenkorb Fleisch oder Tiefkühlwaren, wird zudem ein Kühlzuschlag von fünf Euro erhoben.