Duisburg. Die Fällungen am Dickelsbach waren jüngst in einem Beitrag der Satiresendung zu sehen. So reagieren die Wirtschaftsbetriebe auf das Video.
Die naturnahe Umgestaltung am Duisburger Dickelsbach durch die Wirtschaftsbetriebe und die damit einhergehenden Baumfällungen waren jüngst Thema in der NDR-Satiresendung „extra 3“. In einem rund dreiminütigen Beitrag für die Kategorie „Der reale Irrsinn“, bei der skurrile, reale Vorfälle und Ereignisse in Deutschland präsentiert werden, wird der Fall ironisch aufbereitet. Das Video „Guter Baum oder schlechter Baum? Ordnung schaffen in der Natur von Duisburg“ ist seit vergangener Woche auf der Videoplattform Youtube zu finden.
„Äußerst behutsam wird in die Natur eingegriffen. Um hier ein Paradies zu erschaffen, haben Bagger die Bäume zärtlich weggefräst: 100 an der Zahl“, kommentiert ein Stimme, während die abgeholzten Bäume gezeigt werden. Anwohner zeigen sich entsetzt. „Das war natürlich eine Erschütterung“, sagt eine Dame. In einem Schreiben, dass die Wirtschaftsbetriebe an die Anwohner verschickt haben soll, stand „nur was von Renaturierung, eine naturnahe Umgestaltung. Von Abholzung hunderter Bäume war nicht die Rede.“
Umgestaltungen am Dickelsbach: Beitrag spricht von Fischen
Auch Dr. Christa Dixkens von den Wirtschaftsbetrieben kommt zu Wort. „Wir haben durch die Wasserrahmenrichtlinien die Vorgaben, die Gewässer zu verbessern, bis 2027“, erklärt sie. „Von daher müssen wir diese Maßnahmen jetzt umsetzen.“ Sie führt aus: „Wir machen viele Bäume weg, die eigentlich gar nicht gewässertypisch sind. Die gehören da eigentlich gar nicht hin. Wir pflanzen nachher Bäume hin, die dahin gehören.“ Auch diese Bemerkung kommentiert der Beitrag ironisch: „Es geht um ein hohes Ziel: Die Schaffung eines Rückzugraumes für Pflanzen und Tiere. Dafür müssen eben Pflanzen und Tiere weichen.“
Der Beitrag vermittelt im weiteren Verlauf, dass nach Fertigstellung auch neue Tiere eine Bleibe finden sollen: Fische. „Für einen Bach, der im Jahr acht bis neun Monate trocken ist. Ich habe noch nie im Dickelsbach einen Fisch gesehen, ich gehe da jeden Tag spazieren“, erklärt ein Herr. „Fische auf dem trockenen. Ein ganz eigenes Ökosystem wird hier entstehen“, ergänzt der Kommentator.
Wirtschaftsbetriebe: Werden uns an Produktionsfirma wenden
Den Wirtschaftsbetrieben war nicht bewusst, dass die Filmaufnahmen für eine Satiresendung verwendet werden, erklärt Sprecher Volker Lange auf Anfrage. „Das finden wir natürlich sehr unschön. Wir werden uns noch mal an die Produktionsfirma wenden.“ Die Aufnahmen fanden bereits im Oktober 2020 statt, mittlerweile sehe das Gebiet rund um den Dickelsbach gänzlich anders aus.
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Zuvor sei der Bach gerade verlaufen, nach der Renaturierung läuft er geschlängelt. Die Arbeiten seien kurz vor dem Abschluss, letzte Pflanzaktionen folgen noch. „Solche Sachen werden immer aus dem Zusammenhang gerissen“, kritisiert Lange den Beitrag und erinnert an Vorgaben, die von der EU vorgegeben werden. Bei den Arbeiten der Wirtschaftsbetriebe handele es sich um eine Aufwertung, die langfristig vollzogen wird. „Das geht ja nicht von heute auf morgen.“