Duisburg. . Die 14 Wochen alte Malinois-Hündin ist das jüngste Mitglied der Duisburger Hundestaffel. Nach ihrer Ausbildung soll sie später Drogen aufspüren.
Sie wird kein Spion, keine Saboteur und schon gar kein Meuchelmörder, auch wenn ihr Name das nahelegt. Wenn Ninja groß ist, will sie ein Polizeihund werden, wie ihr Kumpel Gringo, der mit ihr bei Hundeführer Moritz B. lebt. Doch noch ist das Nesthäkchen der Diensthundestaffel der Duisburger Polizei ein ganz normaler Welpe mit tapsigen Pfoten, neugierigen Augen, schier unbändigen Bewegungsdrang und einem Charme, dem auch Polizeipräsidentin Elke Bartels erlegen ist. Sie ließ es sich deshalb nicht nehmen, den jüngsten Zuwachs der Hundestaffel persönlich vorzustellen.
Aus polizeieigener Zucht
Gerade mal 14 Wochen alt ist die Malinois-Hündin, die aus der eigenen Zucht des Polizeischule Holte-Stukenbrock im Nordosten Nordrhein-Westfalens stammt, und die sich ihr Hundeführer aus einem Wurf von neun Welpen ausgewählt hat. Doch für sie beginnt nun schon die Ausbildung zum Schutzhund. „Alle unsere Hunde machen zunächst die Schutzhundeausbildung“, erklärt Jörg Leis, der selbst derzeit noch einen zweijährigen Rottweiler ausbildet. Denn nach der bestandenen Schutzhund-Prüfung steht für die vierbeinigen Kollegen der Staffel die Spezialisierung an. Rauschgift- , Sprengstoff- oder Personen-Spürhund stehen als „Berufsbilder“ zur Auswahl.
Ninja soll später Drogen erschnüffeln
Ninja soll ihre feine Nase später einmal dazu nutzen, Drogen zu erschnüffeln. Der ausgeprägte Geruchssinn ist aber nur ein Voraussetzung für eine Karriere als Polizeispürhund. „Der Hund muss auch einen guten Spiel- und Beutetrieb haben, was bei den Malinois ohnehin ausgeprägt ist“, sagt Iris Spieß, die einen älteren Malinois führt und eine zweijährige Rottweiler-Hündin in der Ausbildung hat.
„Das funktioniert alles nur über Belohnung“, erläutert Ninjas neues Herrchen. „Für Gringo benutze ich immer ein bestimmtes Spielzeug, das er nur bekommt, wenn er Rauschgift gefunden hat.“ Was der Hund als Belohnung empfinde hänge immer von dem jeweiligen Tier ab. Moritz B.: „Viele Hunde sind beutegierig, andere sind regelrecht futtergeil. Man muss dem Tier immer ein Bild geben, das es als Belohnung ansieht.“ Für den siebeneinhalb Jahre alten Gringo kommt demnächst eines dazu. Denn er wird eine Ausbildung absolvieren zum Banknoten-Spürhund. Dabei werden die Hunde auf den Geruch einer bestimmten Druckerschwärze konditioniert. „NRW führt das jetzt ein. In Duisburg wird es zwei Hunde geben, die darauf trainiert werden“, sagt Moritz B., der Gringo vor dreieinhalb Jahren übernahm.
In etwa zwei Jahren kann der sich dann aufs Altenteil zurückziehen. „Dann ist Ninja wahrscheinlich soweit, dass sie Gringos Arbeit übernehmen kann“, schätzt ihr Hundeführer. Beide Tiere leben mit ihm und seiner Familie wie „normale“ Hunde auch. „Beide Hunde sind völlig verträglich mit meiner Frau und meinen Kindern, die drei und viereinhalb Jahre alt sind“, betont der 38-Jährige.
Auch wenn er und seine Familie wegen der Hunde einige Einschränkungen und Anstrengungen in Kauf nehmen müssen, ist Moritz B. überzeugt von seiner Arbeit: „Ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen.“
Die Hundestaffel der Polizei Duisburg
14 Hundeführer gibt es bei der Polizei Duisburg. Geleitet wird die Staffel von Andre Migdalek, der selbst aber keinen Diensthund führt. Als Diensthunde eingesetzt werden belgische Schäferhunde (Malinois), deutsche Schäferhunde, Rottweiler und Hollandse Herdershond (holländische Schäferhunde). Die Hunde werden entweder bei anerkannten Züchtern gekauft, oder stammen aus der eignen Zucht der Polizei NRW in Holte-Stukenbrock. Diese tragen alle den Zusatznamen von den Sennequellen.