Duisburg. . Der DAK-Gesundheitsreport für 2017 zeigt, dass die Zahl der Krankmeldungen in Duisburg wieder gestiegen ist. Häufigste Ursache: der Rücken.

Wieder ist es der Rücken. Und die Psyche. Beide Erkrankungen verursachen die mit Abstand meisten Krankheitsmeldungen von Arbeitnehmern in Duisburg. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK für 2017 hervor. Die Fehltage wegen einer Muskel-Skelett-Erkrankung sind um elf Prozent auf 402 pro 100 Versicherte gestiegen, bei den Psychischen Erkrankungen wie Depressionen ist sogar eine Steigerung von 14 Prozent auf 390 Fehltage dokumentiert. Auch insgesamt ist der Krankenstand in Duisburg wieder gestiegen.

Nachdem im Vorjahr ein leichter Rückgang gemeldet wurde, sind die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen in 2017 um 0,5 Prozentpunkte auf insgesamt 4,8 Prozent angewachsen. Damit liegt Duisburg deutlich über den Bundes,- und Landesschnitt, der jeweils bei 4,1 Prozent liegt. Gleichauf mit Duisburg ist Dortmund (4,8%). Hinter beiden Städten liegen nur noch die Kreise Recklinghausen (5,2 %) und Unna (5 %), sowie Gelsenkirchen und Bottrop (5,1 %).

Alexander Ochtrop,
Alexander Ochtrop, © Lars Fröhlich

Eine mögliche Erklärung könnten die „extremen Berufe sein, die es in Duisburg gibt. Wir haben hier viele Handwerksberufe“, erklärt Alexander Ochtrop, Leiter des Servicezentrum der DAK Duisburg. Aber auch Büroangestellte bekommen Probleme. Oft sei es auch ein Kreislauf. „Rückenerkrankte bekommen irgendwann psychische Probleme. Und wer psychisch krank ist, bekommt den Rücken dazu“, sagt Alexander Ochtrop.

Krankschreibung: 13 Tage im Schnitt

Rückenschmerzen treffen jüngere wie ältere Beschäftigte. Mit zunehmenden Alter steige die Dauer der Krankschreibung, die im Schnitt bei 13 Tagen lag. Die Krankentage könnten wohl noch höher ausfallen, da sich „die deutliche Mehrheit der Betroffenen nach eigenen Angaben zufolge nicht wegen Rückenschmerzen krankmeldet“, heißt es im DAK-Gesundheitsreport. Schmerzstärke, Arbeit in unbequemer Körperhaltung,

Übergewicht sowie psychosoziale Faktoren am Arbeitsplatz begünstigten eine Krankmeldung. „Oft ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die zu Fehltagen führen“, erklärt Ochtrop. Vielen Betroffenen sei nicht bewusst, dass es ein langer Prozess ist, bis Rückenschmerzen zu Krankheitstagen führen. 82 Prozent der Erkrankten gingen nicht oder zu spät zum Arzt.

Mangelnde Bewegung und Übergewicht seien mit die häufigsten Ursache. Eine erste Maßnahme könnte sein, so Alexander Ochtrop: „Runter vom Sofa.“