Duisburg. . Werkstatt für Menschen mit Behinderung eröffnet im September im Kuhlenwall-Karree der Sparkasse einen Concept-Store. Ars Vivendi zieht mit ein.

Der Plan ist ehrgeizig: In gut sechs Monaten will die Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) im Kuhlenwal-Karree der Sparkasse mit einer ganz neuen Geschäfts-Konzeption an den Start gehen. Auf 600 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss des Gebäudes soll bis September dieses Jahres ein Restaurant entstehen, das mit einem Bistro, einem Atelier, einem Marktplatz in der Mitte und einem Bereich für das werkstatteigene Modelabel esthétique kombiniert wird. Hinzu kommen 280 qm² für die Küche.

Raffinierte Hausmannskost

Das Restaurant „Der kleine Prinz“ an der Steinschen Gasse sowie die Ladengalerie „Ars Vivendi“ in der Tonhallenstraße werden dann genauso Vergangenheit sein wie die Kantine der Sparkasse, die nächsten Montag zum letzten Mal die Mitarbeiter des Bankinstituts verköstigt. Auf gutes Essen zu den gewohnten Konditionen müssen die Sparkassen-Angestellten aber künftig nicht verzichten. Auch das ist Bestandteil des Kooperations-Vertrages, den Joachim Bonn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, und Roselyne Rogg, Geschäftsführerin der WfbM, vorgestern unterzeichnet haben. Servieren will die Werkstatt im neuen Restaurant „Hausmannskost mit Raffinesse“.

Mischung aus Speisen und Shoppen

© Lars Fröhlich

„Wir haben aus zehn Jahren Kleiner Prinz und acht Jahren Ars Vivendi gelernt und das Gelernte in die neue Konzeption einfließen lassen“, erklärt Rogg auf Anfrage der Redaktion. Die Idee, eine Mischung aus Bistro und Einkaufen in einem Laden zu vereinen, die sie aus Frankreich mitgebracht habe, sei bereits im Oktober vergangenen Jahres geboren worden, sagt Rogg. „Aber wir haben lange nach einem passenden Raum gesucht, und uns sofort um den bei der Sparkasse bemüht, nachdem wir zufällig erfahren hatten, dass die Sparkasse ihre Kantine anders aufziehen möchte.“

Noch fehlt die Genehmigung zur Umnutzung, doch die Umbauten im Kuhlenwall-Karree sollen nach Ostern beginnen. „Wir kombinieren Wände aus kaltem, geschliffenen Beton mit plüschigen Möbeln, bequemen Sesseln, bunten Kissen und Palmen“, beschreibt Roselyne Rogg wie die Fläche nachher aussehen soll. Dazu gehöre auch, dass jeder Bereich – der flexibel erweitert werden kann – eine Ausstattung erhält, die auf den ersten Blick zeigt, was wo zu finden ist.

Produktpalette der Werkstatt wird erweitert

Verkauft werden sollen in diesem Concept Store vor allem Produkte, die in der Werkstatt selbst hergestellt werden. Rogg: „Wir wollen nicht mehr so viele Waren aus anderen Werkstätten hinzukaufen, sondern unsere Produktpalette erweitern. Unsere Schreinerei und Schlosserei etwa werden künftig stärker für uns arbeiten.“

Beantragt ist auch bereits die Genehmigung für eine Außengastronomie, um den schönen Platz um rund um die Werthmann-Kugel zu nutzen. Die WfbM-Geschäftsführerin ist sich sicher, dass der Standort auch in anderer Hinsicht besser ist als der alte an der Steinschen Gasse. „Wenn das Mercator-Quartier bebaut ist, sind wir mittendrin. Dadurch erwarten wir auch mehr Laufkunden für unseren Shop. Zu Ars Vivendi kommen die Kunden jetzt sehr gezielt.“

In Spitzenzeiten werden bis zu 45 Mitarbeiter der Werkstatt in dem neuen Laden im Kuhlenwall-Karree beschäftigt sein.

Neuer Name – neue Öffnungszeiten


Das neue Domizil erhält den Kurz-Namen „AV“ (von Ars Vivendi“). Er wird passend in den Einzelbereichen ergänzt durch Zusätze wie „Das Leben genießen“, „Das Essen genießen“ oder „Die Mode genießen“.

Die Öffnungszeiten: Mo.-Sa. von 9 bis 21 Uhr, Do. bis 23 Uhr. Donnerstag ist Veranstaltungstag, für den die WfbM in den warmen Monaten den Innenhof des Karrees nutzen kann.