Duisburg. . Der Verein Immersatt sorgt dafür, dass täglich 800 Kinder an 33 Schulen ein Frühstück bekommen. Finanziert werden die Beutel durch Spenden.

  • Der Duisburger Verein Immersatt hat das dreimillionste Frühstücksbrot für Schulkinder geschmiert
  • Seit Jahren versorgt Immersatt täglich rund 800 Kinder an 33 Schulen mit einem Frühstück
  • Finanziert werden die Frühstücksbeutel für die Duisburger Kinder durch Spendengelder

Gezählt wird erst seit 2010. Und so kann Nicole Elshoff, Geschäftsführerin des Vereins Immersatt, nicht genau sagen, wie viele Pausenbrote für Kinder und Jugendliche sie und ihr Team mittlerweile geschmiert hat. Sicher ist aber: Gestern wurde der dreimillionste Frühstücksbeutel gepackt. Und das mit tatkräftiger Unterstützung einiger Sponsoren, die mit ihrer finanziellen und auch materiellen Unterstützung in den vergangenen Jahren dafür gesorgt haben, dass Schüler, denen im Elternhaus kein Essen für die Schulzeit mitgegeben wird, ein Frühstück bekommen.

Lieferung an 33 Duisburger Schulen

Die Gründe dafür, dass die Kinder zu Hause nicht versorgt werden, seien unterschiedlich. Oft hätten die Eltern keine Lust. Oder das Geld werde für Süßigkeiten ausgegeben, erklärt Nicole Elshoff. Den Bedarf melden die Schulen. 33 an der Zahl versorgt Immersatt derzeit. 800 Schulbrote schmiert das Team um Nicole Elshoff täglich. Zum Team gehören acht angestellte Kollegen in Voll- oder Teilzeit und viele ehrenamtliche Helfer und Praktikanten, manchmal sogar aus dem Ausland, wie zwei Brüder aus Kolumbien, die zeitversetzt bei Immersatt mitgeholfen und gesehen haben, „dass auch in Deutschland nicht alles rosig ist“, sagt Nicole Elshoff. Finanziert werden die Brote über Spenden. Ein Frühstücksbeutel kostet inklusive Getränk etwa 50 Cent.

Für das Selbstbewusstsein wichtig

Genau soviel müssen auch die 80 Grundschulkinder zahlen, die nach der Schule zum Mittagstisch mit Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangeboten an den beiden Immersatt-Standorten in der Altstadt und in Ruhrort kommen. Nicht nur, um einen Teil der Kosten von 1,50 Euro pro Kind zu decken, sondern auch „um dem Kind das Gefühl zu geben, es kauft sich sein Essen“, sagt Elshoff. Das sei für das Selbstbewusstsein wichtig. Doch selbst diese 50 Cent hätten einige Kinder nicht dabei. „Das ist dann immer ein schmaler Grad, wenn man das dem Kind sagt. Wenn das andere Kinder hören, ist es peinlich.“ Die Eltern könnten auch für zehn Euro eine Monatskarte kaufen. Aber auch das machen nicht alle. Es kommt vor, das manchmal bis zu 30 Euro offen stehen. „Wir schicken aber kein Kind deshalb weg“, betont die Geschäftsführerin. Mittlerweile gibt es eine Warteliste für den Mittagstisch. Zumeist werden zum Schuljahreswechsel Plätze frei.

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Zwei Goldbarren geerbt

Auch dies zeige: „Der Verein ist in der in der Öffentlichkeit angekommen“, sagt der Vereinsvorsitzende Manfred Stüdemann. Und es sind längst sind nur Firmen, die den Verein mit größeren Summen unterstützen. Nicole Elshoff freut sich genauso über die „20 Euro, die ein Mann uns auf die Theke legte“, und auch über zwei Goldbarren, die eine Ruhrorterin dem Verein vermacht hatte.