Duisburg. . Die städtische Tochter Gebag hat eine erste Schrottimmobilie in Marxloh erworben. Finanziert wird der Ankauf mit Fördermitteln des Landes.
- 7,5 Millionen Euro Landesmittel für das Modellprojekt zum Ankauf von Problemimmobilien sind zugesagt
- Die städtische Tochter Gebag hat eine erste Schrottimmobilie in Marxloh gekauft. Weitere sollen folgen
- Das Haus gehörte einem privante Investor aus Bayern und stand sieben Jahre leer
Noch sind die Fördergelder nicht bewilligt, aber die Zusage, dass rund 7,5 Millionen Euro Landesmittel für das Modellprojekt zum Ankauf von Problemimmobilien fließen, hat die Stadt Duisburg. Und so verkündete sie, dass die städtische Tochter Gebag im Vorgriff auf den Förderbescheid die erste Schottimmobilie erworben hat; ein Haus an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Marxloh. Es steht seit über sieben Jahren leer und ist „bevölkert von Ratten“, sagt Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer. Die über 100 Jahre alte Immobilie stand nicht auf der Liste der Task-Force Problemimmobilien, dennoch gilt sie als Schrottimmobilie.
Das Haus gehörte einem privaten Investor
Das Haus gehört einem privaten Investor aus Bayern, dem scheinbar nicht bewusst war, in welche Immobilie er rund 500 000 Euro investiert hat. „Er will nur noch raus aus der Sache“, sagt Wortmeyer. Der Verkehrswert nach dem sich auch der Ankaufspreis richtet, liege derzeit bei unter 50 000 Euro. Was mit dem Haus passiert, ist noch unklar. „Ein Abriss ist nicht immer die Lösung“, so Wortmeyer. „Wenn wir im Haus waren, können wir sehen, ob es Sinn macht, zu sanieren.“ Bei einem Haus, das sieben Jahre in diesem Zustand leer steht, ist dies aber unwahrscheinlich. Ein Abriss könnte aus dem Topf der Fördermittel finanziert werde. Wortmeyer betont: „Es geht nicht darum, dem Eigentümer die Last zu nehmen, sondern vernünftige Impulse für die Stadtentwicklung.“
53 Häuser stehen noch auf der Liste der Task Force
Der Ankauf von Problem,- oder Schrottimmobilien ist Teil der Strategie, mit der die Stadt gegen „kriminelle Geschäftsmodelle“ vorgeht, wie Oberbürgermeister Sören Link sagt. Aktuell stehen inklusive der bereits von der Task Force Problemimmobilien für unbewohnbar erklärten Häuser noch 53 auf der Liste. Seit Herbst letzten Jahres wurden 23 Häuser begutachtet, davon 20 komplett geschlossen, zwei teilweise und eins nicht geschlossen. „Schrottimmobilien sind eine Gefahr für Bewohner und Nachbarn. Wir haben in den letzten Monaten gezeigt, dass wir so etwas nicht tolerieren. Überall dort, wo es uns möglich ist, nehmen wir solche Häuser vom Markt“, erklärt Link.
Vier weitere Schrottimmobilien sollen angekauft werden
Oft reiche es schon aus, „wenn man einzelne Häuser einer Straße vom Markt nimmt, um ganze Straßenzüge vor dem Abrutschen zu bewahren. Die einfache Herrichtung als Grünfläche verbessert deutlich den Wohnwert in der betroffenen Straße“, ist Planungsdezernent Carsten Tum überzeugt.
Die Gebag führt derzeit Gespräche mit Eigentümern von vier weiteren Schrottimmobilien über einen Ankauf. Noch sei man aber in der Kaufpreisfindung.