Düsseldorf. Ein langjähriger Gepäck-Dienstleister scheidet zum April aus. Den Nachfolgern könnte dann Personal fehlen, warnt Zanda Martens (SPD).
Erst kürzlich stand der Flughafen Düsseldorf dafür in der Kritik, dass er sich aus der Gepäckabfertigung zurückzieht. Statt seinem Tochterunternehmen Flughafen Düsseldorf Ground Handling soll demnächst ein weiterer privater Dienstleister das Gepäck übernehmen – trotz Chaoserfahrungen in diesem Jahr. Jetzt steht fest: Auch Aviapartner, der aktuell größte Dienstleister in der Bodenabfertigung am Flughafen, verliert zum 31. März nach 21 Jahren seine Lizenz für die Bodenabfertigungsdienste. Für hunderte Mitarbeiter eine Schock-Botschaft kurz vor Weinachten.
700 Mitarbeiter bangen um Arbeitsplatz
„Das betrifft 700 Mitarbeiter, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren könnten“, sagt Betriebsratsvorsitzender Bouchaib Zine. Über den Grund für den Lizenzverlust, der sie ihre Stellen kostet, sei die Belegschaft von der Geschäftsführung bisher nicht informiert worden. Die „unverantwortliche“ Entscheidung sei auch für das Image des Flughafens nicht gut, sagt Zine.
Auch die Düsseldorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens schaltet sich ein: „Unabhängig davon, welcher Dienstleister nun den Kampf um die Lizenzen und die Aufträge der Airlines gewann, müssen die bereits Beschäftigten weiterhin einen Job, eine Perspektive und Sicherheit haben. Denn alle Prognosen zeigen, die Arbeit wird nicht weniger.“ Martens ist Berichterstatterin für Fluggastrechte in der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied im Aufsichtsrat des Flughafens. Die bisherigen Mitarbeiter müssten mindestens zu den bisherigen Bedingungen übernommen werden, fordert sie – am besten mit Zusagen vor dem Jahreswechsel. „Die Dienstleister, die diese Ausschreibung – warum auch immer – gewannen, haben sie gewonnen, ohne sichergestellt zu haben, dass sie über das nötige und geeignete Personal verfügen.“ Sie könnten deshalb, befürchtet Martens, im April ohne ausreichend Personal dastehen.