Düsseldorf. Düsseldorfs Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert glaubt, dass die Stadt im Affekt handelt, wenn sie jetzt die dritte Umweltspur zulässt.

„Mit der langen Umweltspur provoziert der Verkehrsausschuss des Stadtrates sehenden Auges einen Verkehrsinfarkt.“ Das ist die Meinung von Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, zum Beschluss zur Schaffung einer „großen Umweltspur“ in der NRW-Landeshauptstadt. Der Stadtrat hatte sich am Mittwochabend mit knapper rot-rot-grüner Mehrheit für eine dritte Umweltspur vom Werstener Kreuz bis zum Nordstern ausgesprochen (NRZ berichtete). Ehlert: „Uns alle eint das Interesse an guter Luft und hoher Lebensqualität in der Stadt. Und wir alle haben Interesse daran, die Mobilität in der Stadt zu gewährleisten. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt angesichts drohender Fahrverbote nicht im Affekt handelt und kurzsichtige Maßnahmen beschließt, die auf lange Sicht völlig kontraproduktiv sind.“

Längere Staus und höhere Schadstoffemissionen

Die neue Umweltspur, die Mitte Oktober eingerichtet werden soll, werde laut Ehlert zu längeren Staus und zu höheren Schadstoffemissionen führen. „Das ist ein Schildbürgerstreich, den Unternehmer und Arbeitnehmer teuer bezahlen müssen. Und die Stadt wälzt ihre Probleme damit auf die Nachbarkommunen ab. Das wird die Stadt Düsseldorf und die ganze Region als Standort massiv entwerten. Eine solche Verbotspolitik ist der falsche Weg.“

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Wie auch FDP und CDU, die am Mittwoch gegen den Beschluss stimmten, sieht der Kammer-Präsident zunächst den ÖPNV in der Pflicht: „Wir brauchen bessere Angebote des ÖPNV für alle, die in die Stadt hinein müssen. Wir müssen dafür massiv in die Verkehrsinfrastruktur investieren. Und wir brauchen eine stimmige Strategie der Stadtentwicklung.“ Es sei „widersinnig, erst das Gewerbe zugunsten des Wohnungsbaus immer mehr aus der Stadt herauszudrängen und dann auch noch die Wege in die Stadt zu verstopfen“.