Nach einer Bluttat in Oberbilk befand sich ein 18-Jähriger einen Monat lang auf der Flucht. Nach intensiver Fahndung gelang es der Polizei jetzt, den jungen Mann zu fassen. Er ist dringend verdächtig, einen 29-jährigen Düsseldorfer am 23. August niedergestochen und beraubt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Nordafrikaner versuchten Mord vor, ein Richter schickte ihn in Untersuchungshaft. „Die Beweislast ist erdrückend“, betonte ein Polizeisprecher.

Das Opfer hatte den 18-Jährigen am Abend vor dem Delikt in der Altstadt kennen gelernt und mit in seine Wohnung am Oberbilker Markt genommen. Dort kam es am Mittag des folgenden Tages zum Streit. Dabei zückte der Täter ein Messer und stach dem 29-Jährigen mehrfach in den Oberkörper. Dann griff er sich dessen Handy und flüchtete.

Nachbarn alarmierten Polizei und Rettungsdienst. Der Notarzt diagnostizierte lebensgefährliche Verletzungen. Das Opfer kam in ein Krankenhaus und wurde notoperiert. Mit Erfolg. Einige Zeit später konnte der Mann die Klinik wieder verlassen.

Belohnung ausgesetzt

Derweil fahndete die Polizei mit einem Bild aus einer Überwachungskamera einer Altstadtgaststätte nach dem Täter. Als sich daraufhin keine Zeugen meldeten, intensivierten die Beamten die Ermittlungen.

In der Altstadt, der City und in Oberbilk klebten sie rund 100 Fahndungsplakate mit dem Konterfei des Messerstechers und detaillierten Informationen zum Tathergang. Außerdem wurde eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro ausgesetzt für Informationen, die zur Ergreifung des flüchtigen Mannes führen.

Eine Zeugin erkannte schließlich den 18-Jährigen, der aus dem Rheinkreis Neuss stammt, und gab der Polizei den entscheidenden Tipp. Tatsächlich entdeckten die Beamten den jungen Mann an der genannten Adresse in Bilk. Schnell klickten die Handschellen. Der 18-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen.

Er wurde eindeutig als der Täter identifiziert. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess.