Düsseldorf. . Der vehemente und unermüdliche Protest der Fluglärmgegner im Norden der Stadt scheint zumindest teilweise zu fruchten. Die Chefetage des Airports Düsseldorf hat jetzt signalisiert, auf die Kritiker zugehen zu wollen. Doch die bleiben skeptisch.

Der Genehmigungsantrag für mehr Starts und Landungen, den sie beim NRW-Verkehrsministerium einrichten wird, soll Modifizierungen bekommen. Am 1. Oktober will der Aufsichtsrat des Flughafens diesbezüglich über eine Änderung entscheiden. Im neuen Antrag verpflichtet sich die Flughafen GmbH, die Vergabe der Slots (Zeitfenster für Starts und Landungen) weiterhin wie bisher gleichmäßig auf das Jahr zu verteilen.

Ursprünglich war die Beantragung einer deutlich flexibleren Slotvergabe vorgesehen: Slotkapazität im von den Fluggesellschaften schwächer nachgefragten Winterhalbjahr sollte bei Bedarf in das nachfragestärkere Sommerhalbjahr gelegt werden können.

Bürgerinitiativen hatten in diesem Zusammenhang die Sorge geäußert, der Flughafen könne so in die Lage versetzt werden, nahezu alle Möglichkeiten mit maximal 60 Flugbewegungen pro Stunde in den Sommer zu verlegen. Mit der nun vorgesehenen Antragsänderung schließe der Airport offiziell eine solche theoretische Möglichkeit aus: Slots aus dem Winterhalbjahr könnten nun nicht mehr im Sommer genutzt werden.

Die zweite Anpassung zielt auf die von den Bürgern kritisch gesehene Nutzung der zweiten Start- und Landebahn (Nordbahn). Der Flughafen verpflichtet sich, auch zukünftig die Nordbahn nur im jetzt bestehenden rechtlichen Rahmen zu nutzen. Sollte unter dem Einfluss von Streiks, Wetter oder anderen Ereignissen kurzfristig die Nutzung der zweiten Bahn zur Vermeidung von Verspätungen geöffnet werden müssen, so soll dies nur möglich sein, wenn die dafür festgesetzten Kapazitäten noch nicht überschritten sind.

„Nach den zahlreichen Gesprächen und Begegnungen mit vielen Bürgern entkräften wir mit den inhaltlichen Änderungen zentrale Bedenken der Menschen“, betont Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke und fügt an: „Wir haben immer gesagt, dass uns an einem echten Dialog mit der Nachbarschaft gelegen ist.“

Die Fluglärmgegner bleiben skeptisch. Die Zugeständnisse seien gar keine, sondern rechtliche Vorschriften. Und die zu vielen verspäteten Nachtlandungen wären gar nicht berücksichtigt.