Düsseldorf. . Im Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen stellte das Umweltdezernat gestern einen Masterplan für den „Wiederaufbau der Gartenstadt Düsseldorf“ vor. Unter anderem sollen Bäume aus nicht heimischen Gefilden gepflanzt werden.
Kennen Sie den Japanischen Schnurbaum oder den Amerikanischen Amberbaum? Diese Pflanzen werden in den nächsten Jahren vermehrt im Düsseldorfer Straßenbild auftauchen. Sie stehen auf einer „Zukunftsbaumliste“ des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Es sind keine heimischen Bäume, dafür solche, die extremen Wetterbedingungen standhalten können. „Der Klimawandel hat uns längst erreicht“, sagt Amtsleiterin Doris Törkel. Der furchtbare Orkan „Ela“ habe dies einmal mehr gezeigt. „Wir haben eine Verantwortung für die Stadt und müssen nun die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen“, so Törkel.
Gemeinsam mit Gründezernentin Helga Stulgies stellte Törkel gestern im Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen einen Masterplan für den „Wiederaufbau der Gartenstadt Düsseldorf“ vor. Die Rheinmetropole hat durch den verheerenden Orkan „Ela“ vom 9. Juni rund 40 000 Bäume verloren. „Es geht darum, die Stadt für die nächsten Generationen neu zu schaffen“, meinte Stulgies. Das Konzept beinhalte eine aktuell detaillierte Erfassung der Schäden, „verbunden mit Einschätzungen von Experten, welche Schäden bis wann behoben werden können“. Eines weiß die Umweltdezernentin schon jetzt: „Es wird bis 2018 oder 2019 dauern, bis die zerstörten Parkanlagen und Friedhöfe wieder hergerichtet sind.“
Definition von Meilensteinen
Das „Handlungskonzept Ela“ sieht auch die „Definition von Meilensteinen“ vor. Die ersten Projekte werden bereits in diesem Herbst in Angriff genommen. So sollen etwa auf der Reitallee im Hofgarten und auf der Grafenberger Allee jeweils 25 Linden neu gepflanzt werden.
Während also schon wieder fleißig gepflanzt werden soll, ist an anderer Stelle die Beseitigung der Schäden noch längst nicht beendet. Beispiel Hofgarten: Der Grad der Zerstörung ist derart groß, dass dort immer noch aufgeräumt wird. Viele Düsseldorfer wundert das. Immerhin: In einer ersten Maßnahme soll dort in ein paar Wochen die Seufzerallee wieder frei gegeben werden, erklärt Gartenamtsleiterin Törkel. Ansonsten müsse man gerade beim Hofgarten wie auch beim Rheinpark den Aspekt Denkmalschutz berücksichtigen: Es ginge um den Erhalt von Sichtachsen und historischen Vorbildern. „Das muss alles sorgfältig geplant werden“, so Törkel. „Denn die Fachwelt wird auf Düsseldorf gucken und schauen, wie wir die Sache angehen.“
Rund 2,47 Millionen Euro hat das Gartenamt in den vergangenen Monaten für den Wiederaufbau des städtischen Grüns aufgebracht. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist groß. Exakt 188 971 Euro sind bislang auf das Spendenkonto „Neue Bäume für Düsseldorf“ eingegangen, dazu kommen mehr als 12 000 Euro von der „Baumauktion“ im Ratssaal mit Manes Meckenstock und Thomas Geisel. Macht gute 200 000 Euro. „Die Düsseldorfer haben noch viele weitere gute Ideen“, weiß Stulgies. „Das bürgerschaftliche Engagement ist vorbildlich.“