Düsseldorf. Die Stadt leidet immer noch den Folgen von Sturm „Ela“, da hieß es am Samstag schon wieder: Land unter. Ab 16.20 Uhr zog ein heftiges Gewitter mit Starkregen über die südlichen Stadtteile hinweg. Auf den Straßen staute sich das Wasser zum Teil über einen Meter hoch an.
Der Verkehr kam in Teilen komplett zum Erliegen. Mehr als 120 Schadensmeldungen liefen im Sekundentakt über den Notruf 112 bei der Feuerwehr ein. Der Ausnahmezustand musste um 17 Uhr ausgerufen werden, um die Einsatzlage zu bewältigen.
Die zusätzlichen Notrufabfrageplätze wurden durch Feuerwehrleute der Wache Hüttenstraße besetzt. Berufsfeuerwehr und freiwillige Retter waren bis 24 Uhr im Einsatz, um in 157 Fällen die Wasserschäden zu beseitigen. Verletzte gab es zu Glück keine. Doch das Barockfest in Benrath musste abgebrochen werden. Auch das Festival „Rock gegen Rechts“ und der „Weinsommer“ auf dem Burgplatz waren ebenso betroffen wie Hunderte privater Grillfeste.
Der erste Notruf an diesem Nachmittag kam von der Straße „Am Hackenbruch“ in Eller, Wasser lief dort in den Keller. Bereits vier Minuten zuvor meldete die Polizei über die feste Telefonleitung zur Feuerwehr, dass im Universitäts-Tunnel das Wasser nicht mehr durch den Kanal ablief, sondern die Gullydeckel und Schmutzfangeimer „hochgespült“ und vom Wasserdruck mit voller Wucht auf den Gehweg geschwemmt wurden. Der Verkehr war allerdings davon nicht betroffen.
In über 100 Häusern lief der Regen in Kellerräume hinein, auch in einem Ladenlokal in Hellerhof war der Verkaufsraum geflutet. Daneben kamen Notrufe zu Wassereinbrüchen in drei Tiefgaragen. Bei den übrigen Schadensmeldungen waren Straßenunterführungen nicht mehr passierbar oder tiefer liegende Wohnungen betroffen. Vier Brandmeldeanlagen schlugen Alarm, die vermutlich durch elektrische Felder nach Blitzen ausgelöst hatten.
In der Laubachstraße in Gerresheim schlug der Blitz in ein Gebäude ein. Die hinzu gerufene Feuerwehr kontrollierte das Wohnhaus von innen und außen über eine Drehleiter, konnte aber keinen Schaden erkennen.
Der Ausnahmezustand wurde um 18.30 Uhr schließlich wieder aufgehoben werden. Betroffene Stadtteile waren im Schwerpunkt: Benrath, Garath, Eller und Hellerhof. Weitere Meldungen kamen aus Hassels, Urdenbach, Unterbach, Reisholz, Lierenfeld, Vennhausen, Wersten, Gerresheim, Lörick, Friedrichstadt und Flingern.
Im Zusammenhang mit dem Gewitter weist Feuerwehrsprecher Heinz Engels nochmals daraufhin: „Bei öffentlichen wie privaten Festivitäten sind die Veranstalter in der Pflicht, gemeldete oder bestehende Wettergefahren – Warnungen vom Deutschen Wetterdienst – in Bezug zur Veranstaltung einzuschätzen und in eigener Verantwortung abzusagen oder durchzuführen.“