Düsseldorf. . Zwölf Antiquare verlangen nach der Absage Aufklärung unter anderem über die Verwendung der Standmieten. Doch die Händler wollen aber nicht nur eine transparente Abrechnung, sondern auch wissen, ob es eine Versicherung gab.

Wenn Bücherbummel-Organisator Bernd Gossens im August aus dem Urlaub kommt, erwartet ihn ein Brief voller Fragen. Zwölf Antiquare, die einen Stand beim Bücherbummel gemietet und vorbereitet hatten, verlangen Aufklärung unter anderem über die Verwendung der Standmieten. Denn Gossens hatte zuvor erklärt, der Großteil des Geldes könne nicht erstattet werden, weil es für Werbung und den Zeltbauer ausgegeben werden musste. „Es geht uns vor allem darum zu klären, wie und wann es zur Absage kam“, sagt Antiquar Christoph Wilde. Hätte man den Bücherbummel gleich am Dienstag abgesagt, wäre womöglich ein Teil der Kosten gar nicht mehr entstanden. „Wir fragen uns auch, wer dem Zeltbauer noch das Okay für den Aufbau am Morgen nach dem Sturm gegeben hat – nicht nur wegen des Geldes, sondern weil das auch nicht ungefährlich war.“

Die Händler wollen aber nicht nur eine transparente Abrechnung, sondern auch wissen, ob es eine Versicherung gab – und ob sich die Veranstalter etwa bei der Stadt um Unterstützung bemüht hätten, „sei es Kulanz bei den Gebühren oder auch finanzielle Unterstützung“, so Wilde. Die Händler hätten nicht nur den Verlust der Standmiete und anderer Vorbereitungskosten zu beklagen, sondern auch entgangene Einnahmen. „Wenn wir die Veranstaltung nachholen, hätten wir wenigstens die Chance, aus den roten Zahlen eine schwarze Null zu machen“, sagt Wilde. Das aber hätten die Organisatoren bislang ablehnt – auch, weil der Bücherbummel an die Literaturtage (die wie geplant stattfanden) gekoppelt sei. „Das sehen wir anders“, sagt Wilde, der von Gossens’ Antworten nun sogar abhängig macht, ob er sich künftig am Bücherbummel beteiligt. „Ich habe Verständnis für die Absage, aber ich will nachvollziehen können, wie alles gelaufen ist.“

Hartmut Ober, der ebenfalls zu den Unterzeichnern des Briefes gehört, ist nicht sehr glücklich darüber, dass dessen Inhalt öffentlich bekannt wurde. „Die Arbeitsgemeinschaft Bücherbummel hat ihre Sache bisher immer super gemacht. Wir haben Klärungsbedarf, aber das ist eine interne Angelegenheit.“

Wegen der Schäden, die Pfingstmontag durch Sturmtief Ela entstanden waren, war der ab dem darauffolgenden Donnerstag geplante Bücherbummel Mittwochvormittag abgesagt worden. Bürgermeister Friedrich Conzen, der schon da eine Verlegung auf den Burgplatz angeregt hatte, ist für einen Nachholtermin und kann sich auch vorstellen, dass die Stadt dabei hilft: „Aber so lange niemand auf uns zu kommt, werden wir nichts unternehmen.“

Für Antiquar Michael Lenzen dagegen ist der Bücherbummel 2014 schon abgehakt. „Es war einfach Pech“, sagt er. „Mich schmerzen die zerstörten Bäume im Hofgarten mehr als mein finanzieller Verlust.“ Lenzen hält auch nicht viel von einem Nachholtermin, wie ihn seine Kollegen im Brief forderten. Der würde wieder neue Kosten verursachen – „und ob zu einem anderen als unserem angestammten Juni-Termin auch so viele Kunden kommen würden wie sonst, bezweifle ich. “