Erkrath. .
Bloß nichts wegwerfen! Ein anderer könnte es vielleicht gerade gut gebrauchen. Also, ab in die Tasche damit und auf zur Givebox. Die steht in Erkrath auf dem Grundstück der Caritas-Begegnungsstätte an der Gerberstraße. Egal, ob tagsüber oder nachts: Jeder kann in die Givebox Gegenstände legen, die er nicht mehr benötigt. Einzige Voraussetzung: Die Sachen müssen gut erhalten sein. Verschlissenes oder Kaputtes gehört woanders hin.
Geben und nehmen. So lautet das Prinzip bei der Givebox. Jeder, der möchte, kann sich aus der wetterfesten und mit einem Vorhang versehenen Kiste das herausnehmen und mit nach Hause nehmen, das ihm gerade fehlt. Oder gefällt.
Oft ist die Givebox eine wahre Fundgrube. Blumenvasen, Küchenzubehör und Bilder landen dort ebenso wie Spielzeug, Kleidung und Bücher. „Ich selbst habe vor einiger Zeit Kontaktlinsen, die mir nicht mehr passten, in die Givebox gelegt“, erzählt Monika Thöne, Leiterin der Caritas-Einrichtung an der Gerberstraße. Kurze Zeit später hatte die Linsen jemand mitgenommen, dem sie offenbar zunutze waren. Größere Gegenstände passen in die Kiste zwar nicht rein. Aber auch das ist kein Problem: „Dann schreibt eben jemand auf einen Zettel, dass er etwa einen Kühlschrank zu verschenken hat“, erklärt Thöne. Der Zettel mitsamt der Telefon- oder Handynummer wird dann innen an die Wand der Kiste geheftet - der Abnehmer des Kühlschranks lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.
Seit gut zwei Jahren gibt es die Givebox an der Gerberstraße. Die Idee hierfür hatte Thöne, sie kannte Giveboxe aus Düsseldorf. Die Resonanz auf die Kiste, an der es manchmal wie im Taubenschlag zugeht, ist in Erkrath durchweg positiv - sowohl seitens der Spender als auch seitens der Abholer. „Pro Tag kommen im Schnitt 40 bis 50 Leute“, hat Thöne beobachtet. Alle Altersgruppen sind vertreten. Und es sind keineswegs nur die augenscheinlich Bedürftigen, die Sachen mitnehmen. „Auch andere bedienen sich.“
Im vergangenen November war es mit Givebox erst einmal vorbei: Unbekannte hatten die Kiste angezündet. Sie war komplett niedergebrannt. Bis heute sind die Täter nicht gefasst. Aber längst gibt es an alter Stelle eine neue Givebox. „Schreiner haben sich ehrenamtlich betätigt und sie gebaut“, erzählt Thöne. Seit vergangenen April ist die Givebox wieder eine öffentlich zugängliche Sammelstelle für Gebrauchsgegenstände. „In der Nachbarschaft gibt es einige Leute, die sich für die Givebox verantwortlich fühlen“, so Thöne. Sie achten darauf, dass in der Kiste Ordnung herrscht und sie nicht verkommt.
„Schön ist zu sehen, wie die unterschiedlichsten Leute an der Givebox miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Thöne. Aus ihrer Sicht ist die Box auch eine Art Kommunikationsbörse. Dort können nicht zuletzt auch wichtige Kontakte geknüpft werden. Der eine sucht Arbeit und sagt dies jemandem, der händeringend Hilfe sucht. So haben vom „Treffpunkt Givebox“ alle etwas.