Düsseldorf. In Düsseldorf warnt die Stadt vor Gefahr in den Wäldern. Bei dem verheerenden Sturm “Ela“ an Pfingstmontag sind viele Bäume “angeschoben“ worden, wie es in der Fachsprache heißt. Wenn jetzt der Boden aufweiche, sei das eine zusätzliche Gefahrenquelle. Angeknackste Äste würden außerdem schwerer.
Peter von Rappard schaut aus seinem Bürofenster. "Die Kids vom Piratencamp lassen sich nicht abschrecken, und auch die Segler sind auf dem Wasser", berichtet der Geschäftsführer des Zweckverbandes Unterbacher See. "Ansonsten sind diese Tage ja eher verwässert." Das ist noch nett beschrieben. Am Dienstag regnete es in Düsseldorf lange in Strömen, zum Teil prasselten 50 Liter pro Quadratmeter herunter. Und dies zu Beginn der großen Ferien. Am Mittwoch wird die Temperatur in der Stadt auf schlappe 16 Grad kriechen. Heute ist mitten im Juli. 16 Grad waren es auch an Heiligabend 2013. Der Sommer lässt auf sich warten, und das nervt viele Düsseldorfer.
Gar große Sorgen aufgrund des Dauerregens macht sich aktuell Doris Törkel, Chefin des Gartenamtes. Bei dem verheerenden Sturm "Ela" an Pfingstmontag sind viele Bäume "angeschoben" worden, wie es in der Fachsprache heißt. "Die Bäume wurden kurz angehoben und haben sich dann wieder gesetzt", erklärt die Expertin. Wenn jetzt der Boden ringsherum von der Nässe aufweiche, sei das eine zusätzliche Gefahrenquelle. Zudem werden durch den Regen, der sich auf die Blätter setzt, angeknackste Äste schwerer und könnten endgültig brechen. Auch die städtischen Baumkletterer mussten ihre Arbeit wegen Rutschgefahr einstellen. "Der Dauerregen macht unsere Wälder und Grünanlagen noch gefährlicher, als sie nach dem Orkan ohnehin schon sind", so Törkel.
Bis zum WM-Finale soll es wieder wärmer werden
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Nicht nur der Wald, sondern auch die insgesamt 860 Gastro-Terrassen in der Stadt wurden gestern weitgehend gemieden. Wer das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien schauen wollte, musste dies in geschlossenen Räumen tun. Kaum etwas los auf der Public Viewing-Meile, den Kasematten am Rheinufer, wo für die Hartgesottenen Jacken verteilt wurden. Ansonsten mit Menschen vollgestopfte Bars und Kneipen – in der City und in den Stadtteilen. Immerhin: Bis zum WM-Finale am Sonntag soll das Wetter besser werden – und auch deutlich wärmer, bis 25 Grad.
Das können Leute wie Peter von Rappard gut gebrauchen. Denn schon der vergangene Juni am Unterbacher See war von den Besucherzahlen her mau. "Es gab nur ein richtig gutes Wochenende an unserem Nord- und Südstrand, das war der 7.,8. und 9. Juni", so von Rappard. An diesen drei Tagen zählte der Zweckverband 23.320 Badegäste. An den restlichen 27 Tagen Juni-Tagen kamen gerade einmal rund 7000 Besucher.
Freibäder "etwa auf Vorjahresniveau"
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Wobei der Juni, lenkt Christina Näckel von den Stadtwerken ein, fast schon traditionell ein schlechter Wettermonat ist. In diesem Juni verbrauchten die Düsseldorfer 4,42 Millionen Kubikmeter Wasser, im sonnigeren Mai mussten Rasen und Blumen häufiger gegossen werden, da wurden 4,54 Millionen Kubikmeter verbraucht.
Was den Juli betrifft, wurden die vier Düsseldorfer Freibäder – Benrath, Flingern, Stockum und Lörick – bislang von insgesamt etwas mehr als 10.000 Gästen besucht. "Das bewegt sich etwa auf Vorjahresniveau", meint Romina Walterowicz, Sprecherin der Bädergesellschaft. Wobei das Löricker Strandbad aufgrund der Sturmschäden erst seit 3. Juli wieder geöffnet hat.