Düsseldorf. . Nach der Unwetterkatastrophe bleibt der Düsseldorfer Stadtwald bis auf Weiteres gesperrt. Das gilt auch ausnahmslos für alle Parkanlagen in der Landeshauptstadt.

Manchmal ist die Natur auch gnädig. Das Schloss Mickeln blieb weitgehend vom Orkan Ela verschont. Und die mächtigen Bäume, die einen Katzensprung weiter direkt hinter der alten Dorfkirche krachend zu Boden fielen, haben das Kirchengelände noch nicht mal gestreift.

Ein paar Meter weiter - gleich am Anfang des Naturschutzgebietes - hat auch die im Jahre 1740 gepflanzte Libanonzeder den Sturmböen getrotzt. Tausend Jahre alt kann sie werden. Tausend Jahre alt soll sie werden. Auch die berühmte Himmelgeister Kastanie ist standhaft geblieben. Und - was für ein Glück - die meisten für diese Naturlandschaft so typischen Kopfweiden haben ebenso die Unwetterkatastrophe überlebt.

Aber in Rheinnähe hat Ela wieder erbarmungslos zugeschlagen und zahlreiche Pappeln in die Knie gezwungen. Viele Baumreihen knickten um. Etliche Bäume müssen noch gefällt werden. Auch gestern, zwei Wochen nach dem schweren Sturm, kreischen dort noch die Motorsägen.

Auf Absperrbänder achten!

Das 240 Hektar große Naturschutzgebiet„Himmelgeister Rheinbogen“ hat es mit „am stärksten“ getroffen, teilte die Stadt nach dem Orkan mit. Inzwischen sind die Aufräumarbeiten durch den Privateigentümer zwar weit fortgeschritten, aber die Flatter-Absperrbänder sollten nicht ignoriert werden. Immer noch droht Gefahr durch herabfallende Äste. Bis Mitte Juli ist das Naturschutzgebiet offiziell gesperrt.

Danach kann voraussichtlich vor allem der asphaltierte Kölner Weg, an dessen Rand eh nur wenige Bäume stehen, ohne Risiko benutzt werden. Von dort aus kann man dann am besten die intakten Teile der Auenlandschaft genießen - und die leider teils verheerenden Schäden aus sicherer Entfernung betrachten.

Noch viele Schäden

Der Ufer-Radweg von der Innenstadt zum idyllischen Rheinbogen wird längst wieder von Ausflüglern genutzt. Zu empfehlen ist er aber nicht. Auf dem kurzen Abschnitt zwischen dem Kraftwerk Lausward und dem Golfplatz liegen noch abgebrochene Äste auf dem Boden. Richtung Südbrücke ist die Teerdecke an vielen Stellen aufgebrochen, wo die Bäume entwurzelt wurden. Unweit des Klärwerkes Hamm warnen Schilder die Radler: „Vorsicht Baumarbeiten. Benutzung der Deichstraße auf eigene Gefahr.“

Das Rathaus weiß, dass die Zeit drängt. Am 7. Juli beginnen die Sommerferien - und viele Familien bleiben mit ihren Kindern zumindest einen Teil der Ferien zu Hause. Um so begehrter sind dann die Grünanlagen und die Wälder, um im Freien zu spielen oder Ausflüge zu machen. Doch es ist zu befürchten, dass bis Ferienbeginn viele Verbote nicht aufgehoben werden können. Das gilt vor allem für den Stadtwald. Der ist derzeit komplett gesperrt. „Es besteht Lebensgefahr!“, warnt die Stadt. Erste Erkundungen der Förster haben ergeben, dass es vor allem im Grafenberger und Aaper Wald starke Verwüstungen gibt.

Auch Spaziergänge in Parkanlagen werden bis auf Weiteres nicht erlaubt. Alle Parks bleiben ausnahmslos geschlossen. Erst wenn die Verkehrssicherheit gewährleistet ist, gibt die Stadt Anlage für Anlage wieder frei. Der beliebte Hofgarten wird noch lange Sperrgebiet bleiben.

Gute Nachrichten gibt es für die Sportler: Die Baumtrümmer auf der Bezirkssportanlage Wilhelm-Unger-Straße am Rather Waldstadion sind weggeräumt. Sport kann dort ab Mittwoch wieder betrieben werden. Die Bezirkssportanlage Pariser Straße bleibt weiter geschlossen.

Verkehr läuft wieder rund

In Sachen Verkehr läuft es wieder rund. Die Rheinbahn fährt ohne Einschränkungen. Nach Betriebsschluss müssen aber die Gleisstrecken erneut inspiziert werden. „Einige Schäden konnten wir nach dem Sturm nur provisorisch beheben“, so Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Die S-Bahn-Linie S 6 zwischen Rath und Essen-Hauptbahnhof bleibt bis Mitte August gesperrt.