Düsseldorf.. Schweres Gerät soll helfen, die Sturmschäden in Düsseldorf zu beseitigen. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte in Düsseldorf rückte am Donnerstag die Bundeswehr mit 300 Soldaten an. Die katastrophenerprobten Kameraden haben unter anderem zwei Räumpanzer und 40 mobile Kettensägen im Gepäck.
Drei Tage nach dem verheerenden Unwetter rückt jetzt die Bundeswehr mit 300 Soldaten und zwei Räumpanzern an, um vor allem blockierte Straßen und Wege im Aaper und Grafenberger Wald freizuräumen. Dort ist bis heute ein Durchkommen nicht möglich.
Wegen der extrem schwierigen Aufräumarbeiten hat der städtische Krisenstab beschlossen, das Militär über die Landesregierung um Hilfe zu bitten. Die Bundeswehr zögerte keine Sekunde. „Wir sind dabei.“ Abmarschbefehl nach Düsseldorf. Am frühen Donnerstagmorgen machen sich 300 Soldaten des Pionierregiments 100 aus Minden mit dem Schweren Pionierbataillon 130 und der Panzerpionierkompanie 200 aus Augustdorf auf dem Weg in die Landeshauptstadt.
Bereits 2003 half die Bundeswehr aus
Bisher hatte die Stadt nur einmal die Bundeswehr benötigt. Das war im Jahre 2003, als in Himmelgeist Land unter drohte. Rund hundert Soldaten füllten damals in Windeseile Sandsäcke, um die Deiche zu stärken. „Die Zusammenarbeit klappte prima“, erinnert sich Feuerwehr-Sprecher Heinz Engels. Es war auch die Feuerwehr, die im Krisenstab den Vorschlag machte, die Pioniere vom Heer zu holen.
Major Michael Thiele, Leiter der Stabskompanie, ist mit einigen Begleitern einer der ersten in Düsseldorf. Er schickt gleich einen Erkundungstrupp in den Aaper Wald, das auf einer großen Karte als „Einsatzgebiet Ost“ verzeichnet ist. Sobald der Trupp zurück ist und Bericht erstattet hat, „werden wir uns beratschlagen und dann werde ich die Befehle geben“, kündigt der Major an, der zuletzt beim Hochwasser 2003 in Lisa in Sachsen-Anhalt im Katastropheneinsatz war. Seine Leute sind dafür speziell ausgebildet. Sie machen den Weg frei. Für sie gibt es keine Hindernisse. Sie schlagen sich durch - mit Räumpanzer und Kettensäge. Major Thiele: „Die große Herausforderung ist die Organisation. Aber auch dafür sind wir bestens trainiert.“
Schweres Gerät hilft beim Aufräumen
Hauptfeldwebel Sven Sturhahn kann es kaum abwarten. „Unsere Kameraden sind hoch motiviert.“ Und sie kommen mit richtig schwerem Gerät: mit zwei 30-Tonnen-Pionierpanzern vom Typ „Dachs“, 40 Kipplastern und 30 Baumaschinen. 40 mobile Kettensäge-Truppen sind mit dabei. Da bleibt kein Stamm mehr liegen.
Die Mitsubishi-Halle an der Siegburger Straße in Oberbilk ist die Basis der Bundeswehr-Pioniere. Eigentlich sollten dort auch die Panzer hin - auf Tiefladern. Aber die Kompanie wollte schneller in Düsseldorf sein. Die Besatzungen legten deshalb Schutz-Gummiplatten um die schweren Panzerketten und fuhren los. Der Krisenstab wollte aber nicht, dass die beiden Panzer durch die Düsseldorfer Innenstadt rattern. Das hätte zu viele Bürger beunruhigt. Deshalb müssen die Panzer bereits vor der Bergischen Kaserne in Hubbelrath stoppen. Von dort ist es auch nicht so weit zum Wald.
UnwetterHelfer werden in drei Feldküchen versorgt
In der Mitsubishi-Halle selbst werden insgesamt 300 Betten aufgestellt. Für das Essen sorgen drei Feldküchen. Gleich nach dem Aufstehen und Frühstücken um sechs Uhr früh machen sich die Pioniere an die Arbeit. Der Auftrag: „Die Infrastruktur wiederherstellen.“. Erst wird mit Hilfe der Riesenschaufeln an den Panzern die Rennbahnstraße, dann der Fahnenburgweg und der Dornbuschweg freigeräumt.
Feuerwehr-Sprecher Heinz Engels weiß über die Pioniere. „Die sind wirklich schnell.“ Wenn sie im Aaper Wald fertig sind, geht es ins Stadtgebiet hinein, dann aber wohl ohne Panzer. Mindestens bis Sonntag werden die Pioniere bleiben, versichert Oberstleutnant Uwe Kort vom Landeskommando NRW. Bezahlen muss die Stadt die Hilfe offenbar nicht. Für Katastropheneinsätze sei noch nie eine Rechnung gestellt werden.
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