Düsseldorf. .
Der Sturm hat auch die Oberkasseler Rheinwiesen nicht verschont. Zwölf große Bäume sind eingeknickt. Die Trauer darüber hält sich bei den Sebastianern von 1316 in Grenzen. „Jetzt haben wir mehr Platz und größeren Gestaltungsfreiraum“, sagt Kirmesarchitekt Thomas König.
Bis morgen sollen die Gehölze zerkleinert und abtransportiert sein. Denn dann beginnen die Vorarbeiten für die 113. Auflage des großen Rummels, zu dem die Sebastianer vom 10. bis 20. Juli einladen.
Dabei präsentieren sie so viele Neuheiten wie selten zuvor. „Super-Chaos“ ist ein Fahrgeschäft der rasantesten Art. Damit geht’s 30 Meter in die Höhe, und die Gondeln vollführen abenteuerliche Drehungen und Wendungen, ein echter Härtetest für den Magen. „Seien Sie sicher: Ihnen wird garantiert schlecht“, betont König schmunzelnd.
Ähnlich Turbulentes bietet „High Impress“, die „höchste horizontale Trockenschleuder Europas“, wie es der Kirmesarchitekt formuliert. Die „Villa Wahnsinn“ lädt in ein Labyrinth ein. Da geht es über Wackelböden, Drehleitern, Roll- und Fließbänder. Am Ende wartet ein „verrücktes Badezimmer“ mit Wasserelementen und einem überdimensionierten Föhn.
Ebenfalls einen Erlebnis-Parcours bietet das XXL Funhouse auf vier Etagen. Darin gibt es unter anderem eine 16 Meter lange Rutsche und Filmsequenzen mit Hollywood-Stars. Neu ist auch die Cheese-Box mit über 50 Käsespezialitäten, von der Suppe bis zur Krokette. Unter den 312 Schaustellern sind auch alte Bekannte wie Wilde Maus, Alpina-Bahn, Wildwasserbahn und das Riesenrad Bellevue.
Für die Sicherheit setzen die Sebastianer auf das bewährte Konzept aus den Vorjahren mit breiten und gut ausgeschilderten Rettungswegen. Das Fahrgeschäft „Flasher“ wurde versetzt, weil im vergangenen Jahr die Schlangen davor einen der Hauptwege blockierten. Täglich sich sind bis zu 40 Security-Leute im Einsatz. „Das sind keine schwarzen Sheriffs, sonders echte Service-Kräfte und Ansprechpartner für die Besucher“, erläutert König.
Die Polizei greift ebenfalls auf Bewährtes zurück. Sie richtet wieder eine Wache auf dem Festplatz ein. Dort ist auch die Kindersammelstelle und das Fundbüro. Rund 100 Beamte patrouillieren täglich über den Rummel. „Wir setzen auf eine gezielt Ansprache, um mögliche Randale schon im Vorfeld zu verhindern“, sagt Polizeisprecher Markus Niesczery. In den vergangenen Jahren waren kaum gravierende Delikte zu registrieren. „Das ist angesichts der Millionen von Besuchern verblüffend positiv und soll auch so bleiben“, so Niesczery. Zum Vergleich: Bei der Rheinwiesen-Kirmes 2013 kamen 17 Männer und Frauen ins Gewahrsam, beim Oktoberfest in München waren es 750.
Außerdem kündigt die Polizei an, Falschparker im Linksrheinischen wieder rigoros abzuschleppen. Deren Zahl war im vergangenen Jahr von 400 auf 502 angestiegen. Die Sebastianer und die Polizei raten den Besuchern mit der Rheinbahn anzureisen. Das Unternehmen stellt wieder das größte Fahrgeschäft des Rummels und ist darauf vorbereitet, in den zehn Tagen rund 2,5 Millionen Gäste zum Festplatz und wieder zurück zu bringen.