Düsseldorf. . Ein 15-Jähriger hat im Oktober 2013 in der Düsseldorfer Altstadt einen 16-Jährigen lebensgefährlich verletzt, indem er ihm mit einem Messer in den Bauch stach. Jetzt steht er wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Er erklärte, der 16-Jährige habe seinen Bruder angegriffen.

Es war nur ein Stich, doch der war lebensgefährlich: Der 15-Jährige rammte dem 16-Jährigen ein zehn Zentimeter langes Messer in den Bauch, verletzte ihn damit schwer. Der Attacke im Oktober 2013 im Alten Hafen in der Altstadt war ein Streit vorausgegangen, zwischen dem 16-Jährigen und dem gleichaltrigen Bruder des Messerstechers. Seit gestern steht der 15-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht.

Er habe seinem Bruder helfen wollen, erklärte er gestern. Der 16-Jährige habe seinen Bruder angegriffen, ihm ins Gesicht getreten. Als er eingreifen wollte, habe sich der 16-Jährige zudem kampfbereit wie ein Boxer vor ihm aufgebaut. Da habe er das Messer genommen, dass ihm jemand aus der Gruppe reichte.

Die beiden 16-Jährigen besuchten die gleiche Schule, gerieten schon oft aneinander, verbrachten aber als Teil einer Clique auch viel Zeit miteinander. So soll es auch an dem 29. Oktober 2013 gewesen sein. Da trafen sich rund zehn Jugendliche in der Altstadt, tranken gemeinsam. Später zogen sie ans Hafenbecken.

Nach der Messerattacke stürzten beide Brüder davon, wurden aber kurz danach von der Polizei gefasst. Der 16-Jährige wurde im Krankenhaus notoperiert.

In seiner ersten Aussage erklärte der 15-Jährige, der schon mehrfach aufgefallen ist, er habe nur mit dem Messer gedroht. Der 16-Jähriger sei in seiner Erregung ins Messer geraten. Später erklärte er, er habe den 16-Jährigen angeschrien, seinen Bruder in Ruhe zu lassen. Als sich der Angeschriene umdrehte, habe er das Messer aus Notwehr gezogen.

Wie das Opfer den Angriff erlebte, erfuhr das Gericht gestern nicht, denn der inzwischen 17-Jährige erschien nicht zu seiner Zeugenaussage. Das Gericht überlegt, ihm ein Ordnungsgeld aufzuerlegen.