Düsseldorf. Nur eine Notoperation konnte die Wahrsagerin Esmeralda retten: Ein Mann hatte sie vor der eigenen Wohnungstür niedergestochen. Nun sucht die Polizei nach dem in Köln lebenden Türken Metin K. wegen versuchten Mordes und lebengefährlicher Körperverletzung.

Die Polizei sucht Metin K. (43), einen in Köln lebenden Türken. Er wird verdächtigt, am vergangenen Montag die Wahrsagerin Esmeralda vor ihrer Wohnung in der Jahnstraße niedergestochen zu haben. Dabei wurde die 68-Jährige lebensgefährlich verletzt. Durch eine sofortige Not-Operation gelang es den Ärzten, den Zustand der Frau zu stabilisieren. Da K. international zur Fahndung ausgeschrieben ist, hat die Verletzte im Krankenhaus Polizeischutz.

Einfach war es für die Ermittler nicht, die Hintergründe der Gewalttat aufzuklären. Weil das Opfer nur spärliche Angaben machen konnte, musste in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens gefahndet werden. Der deutlich unter Schlafentzug leidende Leiter der Mordkommission, Volker Elsner, schilderte die Umstände in einer Pressekonferenz gestern so: Anfang des Jahres habe sich ein Mann an die Wahrsagerin gewandt.

Die Karten sollten zeigen, ob die Liebe eine Chance hat

Die Polizei nannte diesen Zeugen „M“. Er wollte sich die Karten legen lassen, um herauszufinden, ob es Sinn macht, sich um seine langjährige Lebensgefährtin zu bemühen. Die Polizei nannte diese Zeugin „D“. Sie soll in Köln als Prostituierte arbeiten und den jetzt gesuchten Metin K. in der Schweiz kennengelernt haben. Frau D. verließ ihren langjährigen Lebenspartner und zog zu K.. Nach den derzeitigen Erkenntnissen der Polizei handelt es bei beiden Männern nicht um Zuhälter der Prostituierten D.

Der von ihr verlassene M. suchte Esmeralda seit Jahresbeginn mehrfach auf; einmal sogar in Begleitung seiner Verflossenen D. Am Ende gab die Wahrsagerin den klaren Rat: D. solle zu M. zurückkehren und K. den Laufpass geben. Was D. offenbar genauso K. erzählt hat.

Zeugen erkannten den Tatverdächtigen auf Fotos wieder

Am vergangenen Montag habe K. bei der Wahrsagerin Esmeralda geklingelt. Zunächst öffnete sie dem ihr Unbekannten die Tür. Als der erklärte, wer er sei und dass er mit Esmeralda über ihren Rat sprechen möchte, habe die Frau dies abgelehnt. Daraufhin habe der Mann ein Messer gezogen, mehrfach zugestochen und sei davon gelaufen. Die Wahrsagerin und eine unabhängige Zeugin haben K. anhand von Fotos wiedererkannt.

Im März waren er und M. bereits in Köln wegen D. aneinander geraten. Wo sich der Gesuchte jetzt aufhält, weiß die Polizei nicht. Möglicherweise versuche sich der mutmaßliche Täter in seine Heimat abzusetzen, die türkische Bürger nicht ausliefert, sondern ihnen in der Türkei den Prozess wegen der Düsseldorfer Straftat machen würde. Die Belohnung von 1500 Euro steht noch – nun auf Hinweise zur Ergreifung von Metin K.. Hinweise nimmt die Düsseldorfer Polizei unter der Rufnummer 0211/8700 entgegen.