Düsseldorf. . Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht musste sich ein Vermögensberater (30) wegen Körperletzung verantworten, der vor Jahren seine Freundin misshandelt hat. Weil ihre Anwälte sich inzwischen geeinigt haben, konnte das Verfahren jetzt schnell zu Ende gehen.

Fünf Jahre nach der Trennung kann ein Paar jetzt endlich einen Schlussstrich unter seine Beziehung ziehen. Das Amtsgericht verurteilte gestern einen Vermögensberater (30) wegen Körperverletzung zu 4800 Euro Geldstrafe. Er gab zu, seine Freundin, eine angehende Ärztin, mehrfach massiv attackiert zu haben.

Ins Steuer gegriffen

Im Streit hatte er sie ins Gesicht geschlagen, gewürgt, mit ihrem Anatomiebuch beworfen und ihre Brust gequetscht. Besonders heftig war ein Angriff im Auto. Nach einer Party war sie gefahren, da er getrunken hatte. Mal wieder war Eifersucht das Thema. Da schlug er sie, stieß ihren Kopf gegen die Scheibe und griff ins Steuer. Sie konnte den Wagen fangen, stoppte auf der Standspur. Dort riss er sie an den Haaren, schlug ihr ins Gesicht und biss sie in den Arm.

Heute sei er von sich selbst geschockt, sagte der Angeklagte. „Als ich die Fotos gesehen habe, bin ich umgefallen.“ Sie hatte damals ihre Verletzungen dokumentiert, darunter Hämatome im Gesicht und am Arm sowie eine Bissspur – trotz Jeansjacke. Er bat ihren Anwalt, ihr eine Entschuldigung auszurichten.

4000 Euro Schmerzensgeld

Ein Streit auf einer Geschäftsreise brachte die endgültige Trennung: Als sie schrie, drohte er, sie solle ruhig sein, sonst bringe er sie um – nebenan waren Mitarbeiter.

Die junge Frau hatte erst mehr Vorwürfe erhoben, dazu wurde aber ein Glaubwürdigkeitsgutachten verlangt. Jetzt hatten die Anwälte im Vorfeld eine Einigung erzielt, der 30-Jährige hat 4000 Euro Schmerzensgeld bezahlt. Nachdem das Gericht ihm eine Strafe in Aussicht stellte, die nicht im Führungszeugnis steht, gab er die gestern verhandelten Taten zu, ersparte ihr eine Aussage.

Eine Hassliebe

„Es war eine Hassliebe“ , so der Verteidiger. Sein Mandant habe eine „Fehlschaltung im Gehirn“, habe sich auch mal behandeln lassen. Die junge Frau hat, so ihr Anwalt, viele Gespräche zur Verarbeitung der „traumatischen Erlebnisse“ geführt. Beide haben nun neue Partner.