Düsseldorf. . Vor dem Landgericht Düsseldorf stehen derzeit ein junger Mann und eine junge Frau aus Oberhausen, die in Düsseldorf einen Goldschmied in seinem Geschäft überfallen haben sollen. Der Mann wurde erst mit einer Pistole bedroht, dann mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt.
Der Goldschmied hielt das junge Pärchen für Kunden, zeigte ihnen Ohrringe. Doch die beiden entpuppten sich als Räuber, nahmen Schmuck im Verkaufswert von 100 000 Euro mit. Jetzt stehen eine junge Mann und eine junge Frau, beide 25, vor dem Landgericht.
Sie sollen das Paar gewesen sein, das am Mittag des 30. November 2013, einem Samstag, das Schmuckgeschäft in der Carlstadt betrat und nach Ohrschmuck fragte. Der Inhaber (48) schilderte gestern den Ablauf des Überfalls. Er habe ihnen eine ganze Schublade mit Ohrringen gezeigt: „Ich habe erklärt, woraus sie gemacht sind und auch Preise genannt. Das war ein normales Gespräch.“
„Ich konnte nichts mehr sehen“
Plötzlich habe der Mann eine schwarze Pistole gezogen. Der Goldschmied reagierte ungewöhnlich: „Aus Reflex bin ich auf ihn los. Da hat sie etwas in mein Gesicht gesprüht. Ich konnte nichts mehr sehen und die Augen brannten.“ Der Mann habe ihn festgehalten, während die Frau den Schmuck einsteckte. „Ich hörte noch die Tür zuknallen.“
Er drückte dann den Alarmknopf, wenige Minuten später waren die Polizei und ein Krankenwagen da. Man habe ihm die Augen ausgespült, im Krankenhaus wurde später eine Hornhautverätzung festgestellt, die aber folgenlos abheilte.
Gegenüberstellung im Gerichtssaal
Die Angeklagten schwiegen zunächst zu den Vorwürfen. Ihre Verteidiger machten aber deutlich, dass sie die Täterschaft für nicht nachgewiesen halten. Der Verteidiger des jungen Mannes beantragte, seinen Mandanten während der Vernehmung der Zeugen in den Zuschauerraum zu setzen, dazu weitere Männer ähnlichen Typs. Auf diese Weise werde niemand verleitet, seinen Mandanten für den Schuldigen zu halten, einfach weil er auf dem Platz des Angeklagten sitze.
Doch das Gericht lehnte das ab: Bei der Anhörung des Goldschmieds saß der Angeklagte weiter auf der Anklagebank.