Düsseldorf. Immer mehr Menschen reisen von den deutschen Flughäfen aus weltwärts. Um sich auf das wachsende Passagieraufkommen einzustellen, hat jetzt unter anderem der Düsseldorfer Flughafen das neue automatisierte Kontrollsystem EasyPass eingeführt. Die Technik wird zunächst im Terminal C getestet.

Das erhöhte Passagieraufkommen stellt die Bundespolizei und Flughafenbetreiber vor neue Herausforderungen. Das automatisierte Grenzkontrollsystem Easy-Pass soll ihnen jetzt dabei Hilfe leisten. Das Bundesinnenministerium und die Bundespolizei haben die Vorbereitungen für das System jetzt an mehreren Flughäfen abgeschlossen - so auch am Düsseldorfer Airport. Am Dienstag hat EasyPass dort im Terminal C im Bereich Zentrale Einreise den Betrieb im Probelauf aufgenommen.

Bis zum Herbst 2014 werden weitere EasyPass-Spuren in den zentralen Ausreisebereichen der Terminals A und C installiert, sodass insgesamt 18 Spuren den Reisenden zur Verfügung stehen. "Als Flughafen begrüßen wir den Einsatz der neuen Technologie in Düsseldorf. Das elektronische EasyPass-Kontrollverfahren sorgt dafür, dass die Prozesse im Luftverkehr - ganz im Sinne unserer Fluggäste - in Zukunft noch sicherer und schneller werden", betont Thomas Schnalke, Geschäftsführer des größten Flughafens in Nordrhein-Westfalen.

Die Kosten für die neue Kontrolltechnik trägt die Bundespolizei. Der Flughafen hat jedoch die Installation baulich berücksichtigt und für Wegeführungen sowie die Erfüllung baulicher Voraussetzungen, Anschlüsse und Technik gesorgt. Die Investitionskosten des Airport liegen hierfür bei rund 1,5 Millionen Euro.

"Spürbar kürzere Prozesszeiten"

Der Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, Wolfgang Wurm: "Die Bundespolizei leistet mit dieser neuen Technik ein unverändert hohes Maß an Grenzkontrollqualität bei jedoch spürbaren kürzeren Prozesszeiten. Mich freut, dass wir hier am Flughafen Düsseldorf damit einen zukunftsweisenden Meilenstein für Sicherheit aber auch gleichermaßen Bürgerorientierung realisieren können."

Mit der Einführung von EasyPass wird der Grenzkontrollprozess bei Reisen aus beziehungsweise in den Schengenraum verbessert und die an den Grenzkontrollen eingesetzten Polizeivollzugsbeamten werden entlastet. Volljährige Bürgerinnen und Bürger der EU, der EWR-Staaten und der Schweiz im Besitz eines elektronischen Reisedokumentes (ePass) profitieren von einer beschleunigten Kontrolle und einer damit verbundenen Verringerung der Wartezeiten. Deutsche Staatsangehörige können auch den neuen deutschen Personalausweis im Scheckkartenformat nutzen, wobei je nach Reiseziel der Besitz eines Reisepasses weiterhin Voraussetzung zur Einreise sein kann.

Nutzung des EasyPasses ist "sehr einfach"

Der Ablauf der Grenzkontrolle mit EasyPASS ist laut Bundespolizei "sehr einfach". Der Reisende legt sein elektronisches Reisedokument zur Echtheitsprüfung auf das Dokumentenlesegerät am Eingang der Schleuse auf. Bei diesem Prozessschritt werden auch die personenbezogenen Daten aus der maschinenlesbaren Zeile und dem RFID-Chip des Reisedokuments ausgelesen.

Liegen alle Nutzungsvoraussetzungen vor, öffnet sich der Schleuseneingang. Nach Betreten blickt der Reisende in eine Kamera und sein Gesichtsbild wird mit dem im Chip gespeicherten Bild verglichen. Gleichzeitig werden die aus dem Reisedokument ausgelesenen Daten nach den Vorgaben des Schengener Grenzkodex für eine Fahndungsabfrage genutzt. Ist die Identitätsfeststellung erfolgreich und liegen keine polizeilich relevanten Erkenntnisse vor, zum Beispiel dazu, ob das Dokument zuvor als gestohlen gemeldet wurde, öffnet sich der Ausgang der Schleuse und die Grenzkontrolle ist beendet. Alternativ zu EasyPass können auch weiterhin die herkömmlichen Grenzkontrollen genutzt werden. (we)