Düsseldorf. . Der zweitägige Warnstreik bei der Rheinbahn in Düsseldorf am Mittwoch und am Donnerstag wird die Fahrgäste voll treffen. Sie müssen auf S-Bahnen oder Regiozüge umsteigen. Oder zwei Tage lang mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.

Krisensitzung bei der Rheinbahn, am Montag 14 Uhr. Der Vorstand will seine Fahrgäste nicht im Regen stehen lassen. Doch er weiß auch: Bei den angekündigten Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag wird keine U-Bahn, keine Straßenbahn und auch kein Bus die Depots verlassen können.

Verdi macht im Tarifkonflikt jetzt deutlich mehr Druck und wird an diesen beiden Tagen die Ausfahrten der Rheinbahn-Betriebshöfe rund um die Uhr blockieren. Damit wären insgesamt rund 1,4 Millionen Fahrgäste betroffen.

Die Rheinbahn hat nur zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Sie wird wieder einen Notbetrieb organisieren, mit dem wenigstens ein „Rumpfnetz“ bedient werden kann. Das ist ihr beim letzten Warnstreik am vergangenen Dienstag mit über hundert Bussen privater Subunternehmer gelungen, die nicht Tarifpartner von Verdi sind und im Auftrag der Rheinbahn fahren. So werden sich Busse unter anderem auch wieder vom Hauptbahnhof auf den Weg machen. Gefahren wird auf 17 Buslinien - aber nur nach Verfügbarkeit, einen Fahrplan gibt es nicht - auch keine Gewähr. Verkehren sollen die Linien 725, 730, 733, 737, 741, 746, 770, 771, 785, 831, 834, 05, 06, 015 SB51 sowie Taxibusse mit Anmeldung für 014 und 019.

Die zweite Möglichkeit der Rheinbahn ist, ihre Kunden möglichst frühzeitig zu informieren, damit sie nach Alternativen suchen können. Das Verkehrsunternehmen rät, auf S-Bahnen und Regiozüge umzusteigen oder das Angebot ihrer Car-Charing-Partner zu nutzen. Infos zum Streik gibt es im Internet (rheinbahn.de/streik) oder unter der Rufnummer 01803 50 40 30.

Am Donnerstag, dem 27. März. , leitet Verdi die nächste Stufe ein und wird den Warnstreik auf zahlreiche kommunale Betriebe und Dienststellen ausweiten, um die Forderung nach 3,5 Prozent mehr Lohn und einem 100-Euro-Sockelbetrag zu unterstreichen. Bestreikt werden Verwaltungen, Bürgerbüros, Dutzende Kitas, die Stadtwerke, die Stadtreinigung Awista und mehr. „Es werden deutlich über 4000 in Düsseldorf am Warnstreik teilnehmen“, kündigt Verdi-Geschäftsführerin Stephanie Peifer an. Diesmal werden auch die Oper und das Schauspielhaus in den Streik einbezogen. Die Gewerkschaft will die Aufführungen nicht verhindern, es könnte aber zu kleineren Verzögerungen kommen.

Der Düsseldorfer Flughafen selbst wird nicht bestreikt, erklärte Verdi auf Nachfrage. Ein Verdi-Streik-Aufruf würde dort auch nicht „so stark ins Gewicht fallen“, hieß es beim Flughafen. Die Werksfeuerwehr sei überwiegend bei der Gewerkschaft Komba organisiert. Und bei der Boden- und Gepäckabfertigung der Flughafen-Tochter sei der Organisationsgrad nicht so hoch. Auswirkungen sind trotzdem zu befürchten, falls es Verdi gelingen sollte, am Donnerstag den Frankfurter Flughafen lahm zu legen. Dann kann es auch hier zu Verspätungen oder gar Annullierungen bei Direkt- oder Anschlussflügen nach Frankfurt kommen.