Düsseldorf. . Das Museum Kunstpalast verliert ein wertvolles Gemälde seiner Sammlung. Jackson Pollocks „Number 5“, eine Dauerleihgabe des Eon-Konzerns, kommt in New York unter den Hammer.
Das Museum Kunstpalast verliert ein wertvolles Gemälde seiner Sammlung. Am 13. Mai kommt bei einer Christie’s-Versteigerung in New York Jackson Pollocks „Number 5 (Elegant Lady)“ unter den Hammer. Der Schätzwert wird von dem Auktionshaus mit 15 bis 20 Millionen Euro beziffert. Noch im vorigen Jahr war das Bild, eine Dauerleihgabe des Eon-Konzerns, im Saal IV des Museums zu sehen. Wer die elegante Dame dort nicht betrachtet hat, wird künftig vermutlich auch keine Gelegenheit mehr haben.
Man trenne sich von dem Ölgemälde, um seine Unterstützung des Düsseldorfer Museum Kunstpalast zu sichern, heißt es aus dem Unternehmen: „Der Erlös der Versteigerung soll unter anderem eine Fortsetzung der großzügigen Förderung des Museum Kunstpalastes durch Eon ermöglichen.“ Schon gestern reagierte die Düsseldorfer Politik. OB-Kandidatin Miriam Koch holte weit aus und sprach zwei Wochen vor Beginn der Quadriennale von einer „Schwächung des Museumsstandortes Düsseldorf.“
Eon ist im Besitz einer umfangreichen Kunstsammlung und zählt zu den größten Kultursponsoren Deutschlands. 1998 entstand eine Public Private Partnership mit der Stadt Düsseldorf, die den Kunstpalast unterstützt. Der Vertrag wurde 2009 bis Ende 2014 verlängert. Bis dahin zahlt Eon im wesentlichen rund 750 000 Euro der jährlichen Betriebskosten. Außerdem fließt Geld in einzelne Ausstellungen wie zuletzt „Candida Höfer“. Innerhalb des Konzerns, der seit einiger Zeit einen harten Sparkurs fährt, ist das kulturelle Engagement umstritten. Im vorigen Jahr wurde dem Museum Kunstpalast deshalb ebenfalls ein striktes Sparprogramm verordnet.
Man trenne sich „schweren Herzens“ von Pollocks Gemälde, lassen sich Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen und Dorothee Gräfin von Posadowsky-Wehner, Kulturbeauftragte des Unternehmens, zitieren. Gleichzeitig erlaube der Verkauf jedoch, „Kunst- und Kulturaktivitäten für die nächsten Jahre zu sichern.“ Neben dem Kunstpalast wird auch das Essener Folkwang-Museum von Eon unterstützt.
Das Gemälde von 1951 ist seit 1980 Teil der Eon-Sammlung. Davor gehörte es dem legendären Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela. Ab 2001 war „Number 5“ regelmäßig im Museum Kunstpalast zu sehen, 2010 im Rahmen der Ausstellung „Le grand geste!“. Zuletzt hing es vom Herbst 2012 bis Oktober 2013 im Kunstpalast, danach danach ging es als Leihgabe ans Lousiana Museum of Modern Art.
Sein Verlust brachte gestern die Grünen in Rage. So forderte Miriam Koch, „dass man die Zusammenarbeit mit dem Konzern endlich einmal unter die Lupe nimmt, damit man weiß, wem sie letztlich nutzt - der Stadt oder Eon.“