Monheim. . Die großen Volksparteien SPD und CDU halten sich in Monheim vornehm zurück. Sie ziehen ohne eigene Spitzenkandidaten in die Kommunalwahl, weil die Erfolgsaussichten gegen Amtsinhaber Daniel Zimmermann gering erscheinen. Die Grünen aber haben jetzten Man fred Poell nominiert.

Während die beiden großen Volksparteien SPD und CDU kneifen – und erst gar keinen Spitzenkandidaten nominiert haben, trauen die Grünen sich was. Sie haben Fraktionssprecher Manfred Poell ins Rennen um das Bürgermeisteramt am 25. Mai geschickt. Einstimmig.

So bleibt eine Zimmermannokratie mit schalem Nachgeschmack der Stadt erspart. Monheimer haben ab sofort eine echte Wahl. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufzustellen. Anscheinend tritt niemand aus den anderen, im Rat vertretenen, Parteien gegen Daniel Zimmermann an. Auch von möglichen unabhängigen Kandidaten war in den letzten Wochen nicht mehr viel zu hören. Daher hielten wir es letztlich für unsere demokratische Pflicht, den Wählerinnen und Wählern nicht nur als Partei, sondern auch für das Amt des Bürgermeisters eine Alternative zu bieten“, sagt der frisch gekürte Spitzengrüne. Die Ökopartei sei gut aufgestellt für die Kommunalwahl. Poell freut sich auf „viele fruchtbare Diskussionen in den kommenden Wochen“.

Die Abteilung Atzacke

Und dann zeigt der 55 Jahre alte Architekt Manfred Poell sogleich, dass er durchaus auch die Abteilung Attacke beherrscht. Man müsse durchaus anerkennen, dass der Amtsinhaber in den vergangenen Jahren Vieles richtig gemacht hat. Einige wesentliche Entscheidungen sieht Poell aber äußerst kritisch und ist überzeugt, dass es vielen Bürgerinnen und Bürgern ähnlich geht.

So halten die Grünen die zweite Absenkung der Gewerbesteuer auf jetzt 285 Punkte für unnötig und sogar wirtschaftlich riskant und haben deshalb als einzige Fraktion den Haushalt für 2014 abgelehnt. Auch die Bebauung „Am Waldbeerenberg“ im Außenbereich der Stadt wird aus Gründen des Boden- und Naturschutzes abgelehnt.

Viele positive Errungenschaften gingen auf Intiativen der Grünen zurück. Poell nennt als Beispiele die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, das Handlungskonzept zur Förderung des Fahrradverkehrs oder die Einführung des Bürgerhaushalts.