Kreis Mettmann. .

Verbraucherzentrale und Polizei warnen: Manche Firmen nutzen die missliche Lage aus und fordern hunderte von Euro.

Den Schlüssel verloren und es gibt keinen Ersatz oder die Tür fällt zu und der Schlüssel ist drinnen – das kann jedem passieren. Als Retter in der Not bieten Schlüsseldienste rund um die Uhr ihre Dienste an. Doch eine auffällige Anzeige im Branchenbuch oder ein vollmundiger Hinweis im Internet führen nicht immer zu einer seriösen und preisgünstigen Firma. „Viele hilfreiche Türöffner helfen zwar rasch, nutzen im Gegenzug jedoch die Notlage der Kunden mit überteuerten Preisen und der Forderung nach Barzahlung schamlos aus“, warnt Elisabeth Schoemakers, Leiterin der Verbraucherzentrale in Langenfeld. In einer solchen Situation hilft nur, die Kosten vor dem Anrücken einer Firma zu vergleichen und die Rechnung im Zweifel nicht sofort zu bezahlen. „Gibt der vermeintliche Retter in der Not jedoch nicht nach und übt weiterhin massiven Druck aus, sind auch wir bei einem Anruf zur Stelle, um Betroffenen aus dieser misslichen Lage zu befreien“, erklärt Klaus Fitzner, Kriminalhauptkommissar von der Kreispolizeibehörde Mettmann. Den heutigen Weltverbrauchertag nutzen Verbraucherzentrale und Polizei, um vor unseriösen Schlüsseldiensten zu warnen, die schnell Kasse machen wollen.

Wer einen Schlüsselnotdienst ruft, sollte am besten gleich am Telefon einen verbindlichen Festpreis vereinbaren. Er liegt in der Regel zwischen 75 und 100 Euro. Wenn Firmen keinen Betrag am Telefon nennen wollen oder mehrere hundert Euro fürs Türöffnen verlangen, dann ist es ratsam, auch in der akuten Stresssituation mehrere Anbieter anzurufen und deren Leistungen miteinander zu vergleichen.

Verbraucherschützer und Polizei empfehlen auch, vor dem Unterschreiben eines Auftrags die Vereinbarung akribisch zu prüfen. Firmen vor Ort dürfen nur Fahrtkosten innerhalb der Ortsgrenzen berechnen. Ist eine Tür bloß zugefallen, muss sie weder aufgebrochen noch muss das Schloss ausgebaut werden. „Beides ist aber häufige Praxis, um die Kosten in die Höhe zu treiben“, heißt es. Schlüsseldienste dürfen auch nur die konkrete Arbeitszeit – in der Regel wenige Minuten – in Rechnung stellen. Wenn dubiose Firmen mit verbalem Druck und erneutem Aussperren versuchen, ihren Rechnungsbetrag sofort zu kassieren, dann sollten Verbraucher nicht zögern und die Polizei rufen. „Hierzu ist es wichtig, die Kontaktdaten des Schlüsseldienstes parat zu haben und den Sachverhalt in allen Einzelheiten zu schildern“, so Schoemakers und Fitzner.