Unterbach. .

Der Streit zwischen ehemaligen Campern und der Verwaltung des Unterbacher Sees kommt nicht zur Ruhe. In der Bezirksvertretung 8 (BV 8) bringt Lutz Pfundner (Die Linke) das Thema heute mit einer Anfrage und einem Antrag auf den Tisch. Wie berichtet, wurden bei 21 Dauercampern die Verträge für ihre Parzellen für dieses Jahr nicht erneuert, sie mussten ihre Parzellen verlassen. Einige Camper protestierten und brachten ihr Anliegen vor den Beschwerdeausschuss, der die Eingabe zurzeit noch prüft. Auch nach mehreren Vermittlungsgesprächen von Politikern zwischen Campern und dem Geschäftsführer am See, Peter von Rappard, wollen rund 20 Dauercamper jetzt mit einer „Bürgerinitiative“ ihre Plätze am Unterbacher See zurück gewinnen.

Die zwei Campingplätze nördlich und südlich des Unterbacher Sees bieten 550 Parzellen auch für langfristiges Zelten und 65 für Touristen. Im Spätherbst müssen alle Campingfreunde, die im Jahr zuvor bereits eine Parzelle für einen Wagen oder ein Hauszelt auf dem Platz gepachtet hatten, einen Antrag auf Verlängerung stellen. Das Formular kann unter www.unterbachersee.de/saisoncamping.html heruntergeladen werden. 24 dieser „Saisonverträge“ wurden für 2014 nicht verlängert. Fünf Camper, die teils seit Jahren dort ihre Freizeit verbrachten, haben eine Räumungsklage erhalten, berichtet Geschäftsführer von Rappard. „Mit 16 anderen haben wir uns geeinigt“, sie werden ihre Zelte nicht mehr am Unterbacher See aufschlagen. Grund sind laut Rappard „mehrfache schwerwiegende Verstöße“ gegen die Regeln für den Platz.

Bezirksvertreter Pfundner (Linke) hat allerdings auch Sorge, dass die Parzellen auf den Campingplätzen vergrößert werden, oder die Stadt die Plätze anderweitig nutzt. Doch nur einige Zellen müssen vergrößert werden, berichtet von Rappard: Denn der Trend beim Urlaub mit Zelt oder Wohnwagen gehe zu immer größeren Einheiten, gebräuchliche Campingmobile seien heute mit etwa sieben Metern Länge wesentlich größer als vor zehn Jahren.

Die Sprecherin der Initiative der geschassten Camper, Hannelore Weber, spricht dagegen von „willkürlichen Entscheidungen“ der Geschäftsführung und sieht sich als Sprecherin der Camper auf dem nördlichen Platz.. Von Rappard bestreitet das vehement: Weber sei keine Unterbacher Camperin mehr und es gebe nur einen gewählten und anerkannten Sprecher für den südlichen Platz.

Die Bezirksvertretung 8 tagt heute ab 17 Uhr im Eller Rathaus, Gertrudisplatz 8.