Düsseldorf. .
Upps - da fehlt doch was. Bei der Präsentation der Entwürfe für den „Kö-Bogen 2“ vor wenigen Tagen ist die Gleistrasse der Linie 701, die auch in Zukunft mitten durch den Hofgarten entlang der neuen Filet-Bauten vorbeirauschen wird, nur ganz dezent abgebildet.
Die rund 20 Stromleitungsmasten zwischen Theatermuseum und Tuchtinsel, die den Architekten wie ein Dorn im Auge stechen müssten, sind in den Animationen erst gar nicht zu sehen. Doch ohne Oberleitung kann keine Straßenbahn fahren. Das wissen die Planer. Nur - es fehlt noch das Gestaltungskonzept.
Einigkeit besteht darin, dass die Schienentrasse mit allem drum und dran in das filigrane, elegante Bild der „Neuen Mitte“ Düsseldorfs irgendwie passen muss. Die Rheinbahn muss sich an dieser Stelle richtig schick machen - ob sie will oder nicht.
Die Stadt hat die Finger drauf. Schon bei der Auswahl des Pflasters rund um den Kö-Bogen, der Sitzbänke und der Laternen gab es lange Diskussionen um den besten Entwurf. Selbst die Abfallkörbe sollten ein Hingucker sein.
Bei den Oberleitungsmasten wird es wohl einen Kompromiss geben müssen. Da geht es nicht nur um Eleganz, da müssen auch die technischen und statischen Anforderungen erfüllt sein. Fest steht nur, dass die jetzigen hässlichen knapp sechs Meter hohen Masten weg kommen, sobald der letzte Kö-Bogen-Tunnel fertig ist und mit der Oberflächengestaltung begonnen werden kann.
Die Rheinbahn sichert zu, dass die Planungen bis ins Detail mit der Stadt abgestimmt werden. Sie will mitten zwischen diesen neuen City-Highlights kein Störfaktor sein. Eine solche Situation hatte sie vor etlichen Jahren erlebt, als sie mit der geplanten neuen Linie durch die Hammer Straße in den Medienhafen vor allem deshalb scheiterte, weil die Straßenbahnen und die Gleisanlagen angeblich das Postkarten-Motiv der Gehry-Bauten zerstören würde. Im Streit mit dem früheren OB Joachim Erwin zog der damalige Rheinbahn-Chef Herbert Felz den Kürzeren, obwohl er dort ausnahmslos die stilvollen neuen Silberpfeile fahren lassen wollte. Derselbe Felz, der übrigens ein besonderes Feingefühl für Ästhetik besitzt, hatte sich später auch Gedanken über eine neue Gestaltung der tristen Leitungsmasten gemacht und ließ unweit des heutigen Kö-Bogens sogar ein Designer-Modell aufstellen. Vielleicht passt das ja ins künftige Stadtbild. Wer weiß?
„Die Masten müssen der künftigen Oberflächengestaltung angemessen sein“, kündigt der CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk an. „Wir müssen sehen, welche Möglichkeiten es dafür gibt.“ Mehr will er noch nicht versprechen.
Nicht nur die Stahlträger werden für die eine oder andere Debatte sorgen. Auch für manche Sicherheitsvorkehrungen müssen noch Lösungen gefunden werden. Auf Umlaufgitter an den Querungsstellen im Hofgarten kann möglicherweise nicht verzichtet werden. Aber ein durchgehender Zaun entlang der Trasse durch den City-Park wird wohl nicht nötig sein.
„Da reicht vielleicht schon eine niedrige Hecke, damit die Spaziergänger im Hofgarten nicht versehentlich über die Gleise laufen“, meint Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher.