Düsseldorf. Großeinsatz für die Polizei in Düsseldorf und Erkrath: In beiden Städten hat es ein Blutbad in Anwaltskanzleien gegeben. Dabei wurden zwei Frauen getötet und zwei Männer schwer verletzt. Die Polizei löste eine Großfahndung aus - und konnte den mutmaßlichen Täter am Nachmittag in Goch festnehmen.

Nach zwei Bluttaten mit zwei Toten und zwei Schwerverletzten in Düsseldorf und Erkrath hat die Polizei am Freitagmittag eine Großfahndung eingeleitet - und konnte den mutmaßlichen Täter am Nachmittag im niederrheinischen Goch nahe der holländischen Grenze festnehmen.

Seinen Anfang nahm das Drama in einer Düsseldorfer Rechtsanwaltskanzlei. Dort soll der Verdächtige eine Rechtsanwältin getötet haben. Das Opfer sei allerdings noch nicht identifiziert, teilte die Polizei in einer Pressekonferenz am Nachmittag mit. Ein Mann wurde lebensgefährlich, ein weiterer leicht verletzt.

Die Attacke ereignete sich an der Straße Höherweg, der sogenannten Automeile am Rand der Düsseldorfer Innenstadt. Im Bürokomplex mit der Hausnummer 101 sind auch der ADAC und das Straßenverkehrsamt sowie andere Geschäftsräume untergebracht.

SEK durchkämmte das Gebäude

Spezialkräfte der Polizei hatten das Gebäude evakuiert und durchkämmt, den Täter aber nicht gefunden. Die Polizei löste eine Ringfahndung aus. Neben dem SEK waren auch ein Hubschrauber und eine Hundertschaft im Einsatz. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.

Großeinsatz nach Bluttaten

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Während die Polizei noch in Düsseldorf suchte, kam es im benachbarten Erkrath zu einer ähnlichen Tat - ebenfalls in einer Anwaltskanzlei. In einem Hochhaus am Neuenhausplatz in Unterfeldhaus wurde nach Polizeiangaben eine Rechtsanwaltsgehilfin getötet. Auch hier wurde ein Mann schwer verletzt. Die beiden Tatorte liegen weniger als zehn Kilometer voneinander entfernt - mit dem Auto je nach Verkehr eine Fahrt zwischen 15 und 30 Minuten. Deshalb ging die Polizei schnell von einem Zusammenhang beider Taten aus.

Mit einem Großaufgebot war sie auch in Erkrath vor Ort und begann mit einer intensiven Suche, auch in der Nähe eines Stadions. Entgegen einiger Medienberichte wurden dort aber keine weiteren Toten gefunden, sagte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann. Da es keine konkreten Anhaltspunkte für den Aufenthaltsort des Täters gab, wurde die Fahndung auch auf Autobahnen ausgeweitet.

Festnahme in einer Pizzeria

Derweil war der mutmaßliche Täter - ein 48-jähriger chinesischer Gastronom aus Düsseldorf - in eine Pizzeria in Goch eingedrungen. Dort wurde er schließlich auch überwältigt. Dabei wurden zwei weitere Menschen leicht verletzt.

In einer ersten Vernehmung hat der Mann die Taten eingeräumt. Den Bluttaten war offenbar eine gerichtliche Auseinandersetzung vorausgegangen, teilte die Polizei auf der Pressekonferenz am Nachmittag mit. Der mutmaßliche Täter habe sich wohl von der Düsseldorfer Kanzlei nicht richtig vertreten gefühlt und sei an die Kanzlei in Erkrath verwiesen worden.

Gefahrentelefon besetzt

Sowohl in Düsseldorf als auch in Erkrath wurden Zeugen psychologisch betreut. Um Anfragen der Bevölkerung zu der Gewalttat gesammelt beantworten zu können, hatte die Feuerwehr Düsseldorf das Gefahrentelefon besetzt. (mit dpa)