Monheim/Erkrath. .

Ein Brand in einer Dachgeschosswohnung: Ein junges Paar starb, weil die beiden im Schlaf das Feuer nicht bemerkt hatten. Sie erstickten. Das hätte verhindert werden können. Mit einer flachen und kreisrunden Dose, die jeder an der Decke seines Schlafzimmers anbringen kann. Sie gibt im Falle eines ausbrechenden Brandes schrille Piepstöne von sich und weckt so die Bewohner. „Rauchmelder retten Leben“, sagt Torsten Schlender, stellvertretender Leiter der Feuerwehr in Monheim. Nach seinen Angaben haben immer mehr Familien Rauchmelder in ihren Wohnungen oder Häusern installiert. „Flächendeckend ist das in Monheim aber leider noch nicht der Fall“, klagt Schlender.

Rauchmelder sind seit April vergangenen Jahres Pflicht in allen Neubauten in NRW, so hat es vor knapp einem Jahr der Düsseldorfer Landtag per Gesetz beschlossen. Ab Januar 2017 müssen sämtliche Wohnungen und Häuser mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Der jeweilige Eigentümer ist verpflichtet, mindestens je einen Rauchmelder im Schlaf- sowie im Kinderzimmer und in Fluren, die als Fluchtweg dienen, zu installieren. Die Kosten für die Wartung und den Austausch der Batterien trägt der Mieter.

Experten sind sich einig: Die größte Gefahr bei einem Wohnungsbrand sind nicht die Flammen, sondern der Rauch. Zur Schlafenszeit sind nicht nur die Augen zu, auch der Geruchssinn ruht. „Rauch wird dann nicht wahrgenommen, Opfer erleiden in der Folge eine Rauchvergiftung, die tödlich sein kann“, erläutert Schlender. Rauchmelder, die über eine eingebaute Fotozelle funktionieren und ein „Dickwerden“ der Luft im Raum bemerken, machen im Ernstfall einen Riesenradau und reißen so Bewohner auch aus den tiefsten Träumen.

Noch nicht flächendeckend

Auch in Erkrath installieren immer mehr Menschen Rauchmelder in ihren vier Wänden. „Vor allem große Wohnungsgesellschaften wie etwa die Landesentwicklungsgesellschaft sind hier vorbildlich und rüsten ihre Häuser nach und nach mit Rauchmeldern aus“, sagt Marco Linke von der Feuerwehr in Erkrath. Auch hier kann von einer flächendeckenden Ausstattung sämtlicher Wohnungen mit Rauchmeldern noch keine Rede sein. „Vereinzelt rufen Bürger an oder kommen vorbei und lassen sich beraten“, so Linke.

Auch wenn die Pflicht zur Ausrüstung von Wohnungen und Häusern mit Rauchmeldern erst ab Januar 2017 besteht - je eher sie da sind, desto besser. Schließlich geht es im Brandfall um Leben und Tod. An den Anschaffungskosten für Rauchmelder kann es nicht scheitern. „Günstige Produkte sind oft für unter zehn Euro zu haben“, so Torsten Schlender. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Rauchmelder ein VDS-Prüfzeichen hat und möglichst anzeigt, wann die Batterie zu Ende geht. „Es lohnt sich aber auch, sich gleich ein Gerät mit einer Langzeitbatterie von rund zehn Jahren zuzulegen.“