Düsseldorf. . Schwerer Unfall in Düsseldorf: Bei der Kollision eines Linienbusses mit einem Lastwagen auf der A46 sind am Donnerstagmorgen insgesamt 24 Businsassen teilweise schwer verletzt worden. Der Verkehr staute sich über sieben Kilometer, weil nach dem Unfall nur ein Fahrstreifen befahrbar war.
Der Rheinbahn-Bus der Linie 782 war auf der Autobahn A 46 nur noch wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt, doch das Ziel in der Düsseldorfer Altstadt sollte er nicht erreichen. Aus bisher ungeklärter Ursache fuhr der erst 26-jährige Fahrer hinter der Anschlussstelle Erkrath an einem Stauende auf einen Lkw auf.
Die Frontscheibe zersplitterte, einige der 27 Insassen des Busses wurden durch die Wucht des Aufpralls von den Sitzen geschleudert. Sechs Menschen, darunter der Busfahrer, erlitten schwere Verletzungen. Die anderen kamen mit Prellungen, Blessuren oder einem Schrecken davon. Am Nachmittag gab die Polizei die Gesamtzahl der Verletzten mit 24 an.
Massenunfall mit Verletzten
Donnerstag, kurz nach 9.30 Uhr: Die Feuerwehr löste unter dem Stichwort „MANV“ (Massenunfall mit Verletzten“) Großalarm aus und forderte Unterstützung von den Düsseldorfer Rettern an, die sofort unter anderem mit Notarzt und drei Rettungswagen ausrückten. Binnen weniger Minuten waren 90 Einsatzkräfte aus dem Kreis Mettmann und Düsseldorf an der Unglücksstelle. Gleichzeitig schickte die Rheinbahn einen leeren Bus dorthin, um die Fahrgäste provisorisch unterzubringen.
Die Verletzten wurden in mehrere Krankenhäuser gebracht. Währen der Bergung sperrte die Autobahnpolizei zwei Spuren der A 46 in Richtung Düsseldorf. Gleichzeitig rief die Abteilung Bevölkerungsschutz des Kreises Mettmann den Krisenstab zusammen. Da bereits viele besorgte Familienangehörige nachfragten, wurde auch ein Bürgertelefon eingerichtet. Die gute Nachricht: Kein Fahrgast befindet sich in Lebensgefahr.
Stau durch Gaffer
Auf der Autobahn kam es zu starken Behinderungen - ausgelöst auch durch Gaffer. Allein Richtung Düsseldorf staute sich der Verkehr auf sieben Kilometer Länge. Erst um 13 Uhr wurden die Absperrungen aufgehoben. Das Polizeipräsidium hatte sein Unfallaufnahmeteam beauftragt, vor Ort die Spuren zu sichern und den Crash mit dem Lkw zu rekonstruieren. Die Beamten stellten auch die Fahrtenschreiber sicher, um anhand der Daten und der Bremsspuren die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit vor dem Aufprall zu ermitteln. Zur Zeit des Unfalls soll es der A 46 nur stockend vorangegangen sein.
27 Verletzte bei Bus-Unglück
Der 26-jährige Fahrer vom Busunternehmen Maaßen, der im Auftrag der Rheinbahn fuhr, galt bisher als zuverlässig. Das stark beschädigte Rheinbahn-Fahrzeug ist seit zwölf Jahren im Einsatz. Es handelt sich dabei um einen 18 Meter langen Mercedes-Gelenkbus vom Typ „Citaro“. Der zuständige Betriebsleiter und der Verkehrsmeister der Rheinbahn fuhren zum Unfallort, um Fragen der Polizei zu beantworten sowie sich ein eigenes Bild zu machen. „Wir werden jetzt versuchen, mit den betroffenen Fahrgästen Kontakt aufzunehmen“, kündigte später Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher an.
Die Busse der Rheinbahn gelten als sicher, sie werden nach einem genau festgelegten Plan gewartet. Die letzten schweren Busunfälle waren am 23. Dezember 2010, als der Fahrer der Linie 729 sein Bewusstsein verlor und auf der Uerdinger Straße gegen einen Baum fuhr (25 Verletzte), sowie am 19. Dezember 2012, als ein Bus der Linie 721 auf dem Bahnübergang Am Hackenbruch in Eller stecken blieb und von zwei Güterzügen zerrissen wurde (keine Verletzten).