Düsseldorf. .

Er habe sich hinterher gedacht: „Das war eine Scheißaktion.“ So viel immerhin ist dem 17-Jährigen wohl klargeworden. Aber ob er wirklich begreift, was sein nächtlicher Überfall auf eine 40-Jährige am Flinger Broich bedeutet, bleibt offen. Gestern stand der junge Mann wegen Vergewaltigung vor dem Amtsgericht.

Die 40-Jährige war am frühen Morgen des 17. November gegen 4.15 Uhr auf dem Heimweg von einem Kneipenbesuch, als der Angeklagte sie am Flinger Broich, hinter einer Unterführung, von hinten angriff.

Ausweis verloren

Er schubste sic, so dass sie mit dem Kopf aufschlug und bewusstlos wurde. Sie erwachte davon, dass er sie vergewaltigte. Da lag sie auf einem Grünstreifen. Dort ließ der Angeklagte die verletzte und verstörte Frau zurück, als er floh.

Sie konnte sich nach Hause schleppen und rief die Polizei. Die suchte den Tatort nach Spuren ab und fand dort ein Portemonnaie mit einem Personalausweis. Als sie an der dort angegebenen Adresse recherchierte, traf sie auf den Angeklagten und nahm ihn fest. Seither saß der Schüler in Untersuchungshaft.

Der Prozess gegen ihn fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil er noch unter 18 Jahre alt ist. Er selbst musste den Saal verlassen, als das Gericht die immer noch traumatisierte 40-Jährige anhörte.

Weiter in Behandlung

Ihre körperlichen Verletzungen – eine Gehirnerschütterung, ein Nasenbeinbruch, Hämatome, Prellungen am Hinterkopf und ein blaues Auge – sind verheilt. Aber sie ist wegen der psychischen Folgen der Tat weiter in ärztlicher Behandlung.

Der Angeklagte hat den Überfall und die Vergewaltigung eingeräumt. Die Frau war ein zufälliges Opfer. Er habe sie nachts gesehen, kurz überleg, sie dann attackiert. Was sein Motiv gewesen ist, wurde nicht klar. Der Polizei war er bisher nur wegen eines Diebstahls bekannt.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu drei Jahren Jugendstrafe. Dabei wertete es sein Geständnis strafmildernd.