Düsseldorf. .
Gerade war die gemeinsame Wohnung eingeräumt. Da entdeckte die 37-Jährige verdächtigte Kurznachrichten. Drei Tage nach dem Einzug verließ sie die Wohnung wieder. Und sah wenig später nachts das Auto der Rivalin vor seiner Tür. Tief verletzt wollte sie auch ihrem Freund wehtun – und rammte seinen Porsche Cayenne. Für diesen Racheakt stand sie gestern vor dem Amtsgericht.
„Es stimmt alles“, gab die zierliche Blondine gleich zu. „Ich hab’ da einfach nicht nachgedacht.“ Sie sei so aufgebracht über die Untreue ihres Freundes gewesen: „Da waren meine Sachen, es war in dem selben Bett. Das war einfach ein Schock für mich.“
Anderthalb Jahre seien sie und der Promi-Fitness-Trainer (38) ein Paar gewesen, wollten zusammenziehen. Sie kündigten ihre Wohnungen, richteten sich in Ludenberg zusammen ein. Da fand sie die verhängnisvollen Botschaften auf seinem Handy: „Er hat natürlich alles abgestritten.“
Sie kroch bei Freunden unter: „Ich war ohne Wohnung, hatte nur einen Koffer, musste jeden Tag woanders schlafen!“ Nach zwei Wochen stand sie nachts um 4 Uhr vor der Wohnung. Auf ihr Schellen macht keiner auf. „Aber sein Auto war da. Und ihres auch!“
Am nächsten Morgen kam sie wieder. Auf der Fahrt hielt sie ihm per Telefon ihre Beobachtung vor. „Er log, sagte, das ich verrückt bin, was Männer immer sagen!“ Sein Auto stand noch da, das der Frau war weg. „Da bin ich draufgefahren, habe zurückgesetzt, bin wieder draufgefahren!“
Ihr war sofort klar: „Ich habe am Ende nur mir selbst geschadet.“ Denn sein dicker Wagen hatte nur einen Kratzer, Schaden 3000 Euro. Ihr Wagen, ein Opel Meriva, dagegen war kaputt – Totalschaden. „Ich bin doppelt bestraft“, stellte sie vor Gericht fest.
Sie war wegen „Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“ durch „Herbeiführen eines Unglücksfalls“ angeklagt – Mindeststrafe ein Jahr. Ihr Anwalt hob die „emotionale Ausnahmesituation“ hervor. Das Gericht nahm einen minder schweren Fall an: Ihr Verhalten sei „nachvollziehbar, wenn auch nicht gerechtfertigt“. Aber sie habe zwei ältere Vorstrafen wegen Körperverletzung, Diebstahls und Betrugs. Das Urteil: acht Monate auf Bewährung. Den Führerschein ist sie los. Einen neuen darf sie erst in sechs Monaten beantragen.