Düsseldorf. .

Die Himmelgeister Kastanie im Düsseldorfer Rheinbogen erwartet im April den 5000. Brief.

Die Himmelgeister Kastanie erwartet in den nächsten Wochen sehnsüchtig den 5000. Brief. Baumgeistsekretär Andreas Vogt und Baumgeist „Jüchtwind“ freuen sich schon auf den weltweiten Tag des Baumes, am 25. April. „An diesem Tag feiern wir um 12 Uhr an der Himmelgeister Kastanie am Kölner Weg in Düsseldorf-Himmelgeist gemeinsam mit der Deutschen Post den 5000 Briefverfasser,“ so Vogt.

Vor sieben Jahren, am 25. April 2007, erhielt die vor der Fällung gerettete Kastanie im Himmelgeister Rheinbogen auf Antrag von Andreas Vogt hin eine offizielle Postanschrift von der Deutschen Post vergeben. Seit dem ist die Deutsche Post der offizielle Partner des ehrenamtlichen Projektes. Briefträger Dönder Ekrem stellt seitdem die Briefe an den Briefkasten der Himmelgeister Kastanie zu und freut sich über die tägliche Extratour von genau zwei Kilometern in das Landschaftsschutzgebiet. Die Himmelgeister Kastanie und ihre Freunde hat er längst in sein Herz geschlossen. So mancher Beobachter reibt sich verwundert die Augen, wenn Briefträger Dönder Ekrem auf seinem quietschgelben Fahrrad in den Rheinbogen radelt und die Briefe in den eigens an der Kastanie aufgestellten Briefkasten einwirft.

Wohnt hier etwa jemand? Denn kein Haus ist zu sehen. Dafür hängt am Briefkasten eine Infotafel, auf der alles erklärt wird – und auch die offizielle Postanschrift ist zu lesen:

Himmelgeister Kastanie, Kölner Weg, 40589 Düsseldorf

„Und wer der Himmelgeister Kastanie einen Brief an diese Adresse schreibt und eine 45 Cent Briefmarke als Rückporto beifügt, erhält umgehend eine persönliche Antwort von Baumgeist Jüchtwind und seinem Baumgeist-Sekretariat“, erzählt Andreas Vogt. „Der Inhalt der Briefe ist so vielfältig schön wie die zahlreichen Baumarten auf diesem Planeten. Große, kleine, alte und junge Menschen schreiben uns aus Deutschland und der ganzen Welt. Mit der Beantwortung der Briefe geben wir Tipps, schenken Zeit, machen Mut, geben Hoffnung und vieles mehr.“

Die meist naturverbundenen Briefverfasser haben eine Vielzahl von Themen, schreiben unter anderem über Liebe, Natur, Bäume, Tiere, Klimaschutz, Trennung, Geburt, Tod, Krankheit, Poesie, Fotografie oder die Gründung von Bürgerinitiativen zur Rettung von Bäumen. „Und oft bekommen wir Briefe von Kindern, die uns herrliche Bilder schicken“, sagt Vogt. Sogar aus dem Knast erhielt die mittlerweile berühmte Kastanie schon Post. Prominente wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, Schauspieler Henning Baum Sängerin Helene Fischer, Spaßmacher Otto und viele andere Prominente schrieben der Kastanie ein „Baumogramm“.

Aus manchen Briefwechseln entstanden Freundschaften, beispielsweise zu Egon Heller aus Sachsen, dem Mann, der alle ältesten Bäume Deutschlands besuchte. Oder zu Noriko Hashimoto aus Japan, die extra für die Kastanie nach Deutschland anreiste.