Düsseldorf. . Der Einbruch in die Düsseldorfer Villa eines ehemaligen Rennfahrers hat die Ermittler lange beschäftigt. Viele Fragen waren offen. Jetzt könnte der Prozess Licht ins Dunkel bringen. Offenbar hat der Bewohner des Hauses de Einbrecher selbst beauftragt - und ihnen eine Menge Schweigegeld bezahlt.

Der Fall hatte einige Merkwürdigkeiten, jetzt könnte sich die Sache klären: Anfang 2012 war in die Villa eines ehemaligen Rennfahrers (67) eingebrochen worden. Verurteilt wurden dafür vier Männer, darunter ein ehemaliger Arzt (69), der das Kommando geführt haben soll. Er ist inzwischen verstorben, doch vor seinem Tod hat er einem Notar diktiert, dass der Einbruch im Auftrag des Hausbesitzers geschah.

Das kam jetzt vor dem Landgericht zur Sprache. Die Verurteilten wussten, dass der Arzt reden wollte, haben Berufung eingelegt. Die Verteidigerin des Arztes bestätigte, dass ihr Mandant ihr damals den Rennfahrer als Anstifter nannte. Er hat ihr ausdrücklich erlaubt, das nach seinem Tod offenzulegen. Sie schilderte zudem, wie ihr Mandant ihr Geld zeigte – Schweigegeld des Auftraggebers: „Er zog plötzlich ein Riesenbündel Scheine aus der Tasche.“ 14.000 Euro sollen es gewesen sein. Die habe er am letzten Tag des ersten Prozesses erhalten.

Bei dem nächtlichen Einbruch war die Freundin (45) des Rennfahrers allein zu Hause gewesen. Sie überraschte drei Männer, darunter den Mediziner, rief die Polizei. Der gab vor Gericht zu, die beiden anderen engagiert zu haben. Er litt an Krebs, brauchte Geld für Therapien. Und kannte die Mittäter aus dem Gefängnis. Denn seine bürgerliche Existenz war schon vor langer Zeit in die Brüche gegangen. Für den Einbruch sei ihm Geld versprochen worden. Er sollte Dokumente aus dem Haus holen, das wie einen Einbruch aussehen lassen. Mehrere tausend Euro sollte er dafür erhalten.

Der Arzt verriet viele Details

Für den Einbruch gab es genaue Anweisungen: Zugang über den Keller, keine Waffen - der Besitzer sei Jäger. Die Mittäter lockte er mit der Aussicht auf Gemälde und Münzen. Er wollte die Dokumente nehmen und den Mittätern dann vorspielen, man habe ihn überrascht, sie müssten fliehen. Der Plan misslang. Diese Details verriet der Arzt freimütig, weigerte sich aber fest, den Auftraggeber zu nennen. Verurteilt wurde dafür ein Bekannter von ihm zu einem Jahr auf Bewährung. Für ihn könnte es jetzt einen Freispruch geben.

Die beiden Einbrecher waren zu acht und elf Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Ob ihr Beitrag nun anders bewertet wird, ist offen. Sie glaubten ja, einen richtigen Einbruch zu begehen. Und gegen den Hausbesitzer wird es wohl ein Ermittlungsverfahren geben.