Der tragische Unfall auf der Elisabethstraße mit einem blinden Fußgänger beschäftigt jetzt auch die Politik.

Der Vorsitzende des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, Martin Volkenrath (SPD), fordert, zügig die Ampeln in Düsseldorf mit akustischen oder vibrierenden Signalgebern für schwer Sehbehinderte und Erblindete auszustatten.

Gemeint sind damit kleine Zusatzgeräte an den Ampeln. Auf Tastendruck ertönt entweder ein akustisches Signal, wenn die Ampel Grün zeigt. Oder in diesem Moment vibriert die Unterfläche des Gerätes, die der Blinde berührt. So erfährt er, wann er die Fahrbahn überqueren kann. Doch diese Zusatzgeräte fehlen in Düsseldorf an vielen der mehr als 600 Lichtzeichenanlagen. So auch an der Kreuzung Elisabethstraße/Herzogstraße, auf der der 50-jährige Blinde am Mittwoch verunglückte. Er wurde von einer Straßenbahn angefahren und schwer verletzt.

Blindengerechte Ampeln sind zwar nicht vorgeschrieben, aber für Volkenrath ein „wichtiger Baustein“ für Barrierefreiheit im Straßenverkehr. Bisher erfolgte die Umrüstung vorwiegend aber nur an Fußgängerübergängen, wo die Ampelanlagen eh’ erneuert werden mussten. „Das dauert mir zu lange“, sagte Volkenrath „Ich will nicht abwarten, bis es den nächsten Unfall mit einem Blinden gibt. Die Umrüstung muss schneller vorangetrieben werden als bisher von der Verwaltung geplant.“

Volkenrath erinnerte daran, dass am stark verkehrsstarken Lastring in Flingern keine einzige Fußgängerampel für Blinde geeignet sei, weil die Zusatzgeräte fehlen. „Es kann doch nicht wahr sein, dass es mitten in Düsseldorf für Blinde keine Möglichkeit gibt, sicher die Straße zu überqueren.“

Der Ausschussvorsitzende wird das Thema in der nächsten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses auf die Tagesordnung setzen. Ob die SPD-Fraktion dazu eine Anfrage machen wird oder einen Antrag stellen will, stand gestern noch nicht klar.

Geklärt werden muss auch noch die Frage, wie es zu dem Unfall auf der Elisabethstraße kommen konnte. Das ist Sache der Polizei. Möglicherweise wird sich aber auch die städtische Unfallkommission damit beschäftigen und prüfen, welche Verbesserungen auf der Elisabethstraße möglich sind.