Düsseldorf. . Die Strategie der Polizei ging auf. Die enorme Präsenz der über Tausend Sicherheitskräfte hatte die Lage rundum das Zweitligaderby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln (2:3) im Griff. Die befürchtete Randale blieb aus.

Am Ende waren die Verantwortlichen im Polizeipräsidium nach dem größten Fußballeinsatz seit Jahren doch sichtlich erleichtert. Die großen Randale, die rund um das Derby zwischen Fortuna und dem 1. FC Köln befürchtet wurden, blieben am Sonntag aus.

Lediglich am Nordost-Eingang vor der ausverkauften Arena, wo Kölner Hooligans die Absperrungen durchbrechen wollten, musste die Polizei den Schlagstock und Reizgas einsetzen. Der Eingang wurde zeitweise geschlossen, der Anpfiff musste um 30 Minuten verschoben werden.

In den Gästeblocks 18 bis 21 war die Stimmung der Kölner am Kochen. Doch nach dem Abpfiff beruhigten sie sich und stiegen brav in die Shuttle-Busse, die sie zum Flughafen-Bahnhof brachten, um von dort den Sonderzug nach Köln zu nehmen.

Über Tausend Polizisten im Einsatz

Unabhängig vom Einsatzgeschehen konnte einer schon aus einem Grund nicht zufrieden sein: Innenminister Ralf Jäger (SDP). Dass 1750 Polizisten in Düsseldorf für ein einziges Fußballspiel erforderlich sind, das ärgert ihn. „Das ist das dritte Spiel mit über tausend Polizisten“, gab er zu bedenken. Dabei geht es ihm nicht um die Diskussion, ob die Vereine an den Kosten beteiligt werden sollten. „Geld bringt mich nicht weiter“, erklärte Jäger. „Ich brauche diese Polizisten, die mir woanders fehlen.“

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Von Francois Duchateau

Am Sonntag wollte sich der Minister selbst vor Ort ein Bild von der Lage machen. Er sprach mit Polizisten, die schon viele Spiele begleitet haben. Er fuhr zur Fan-Kneipe „Kastanie“ an der Ecke Stockumer Kirchstraße, wo sich fast 900 Fortuna-Fans in Laune brachten. Die Polizei war überall: am Hauptbahnhof, am Fernbahnhof, am Stadion, entlang der Zugstrecke der Stadtbahn-Linie U 78, am Knotenpunkt Freiligrathplatz und in der Altstadt. „Die hohe Zahl an Polizisten war nötig“, betonte Polizeisprecher Andreas Czogalla. Nur so war es möglich, die Fans aus Köln und Düsseldorf strikt zu trennen und Ausschreitungen zu verhindern.

Das war die wesentliche Leitlinie der Polizeitaktik. Die Sonderzüge aus Köln stoppten erst gar nicht am Hauptbahnhof. Kölner Fans, die sich trotzdem dort aufhielten, wurden hermetisch abgeriegelt. Sie wurden durch den Nebentunnel gelotst und mussten vor dem Nordeingang in den Shuttle-Bus steigen. Eine Wagenburg von Polizeifahrzeugen sorgte dafür, dass keiner den Kölnern zu nahe kommen konnte.

In der Zwischenzeit versammelten sich Fortuna-Fans vor der Kneipe „Kastanie.“ Ein paar Böller, hier und da zerplatzte noch eine Bierflasche. Das waren aber auch schon die einzigen Ungezogenheiten. Mit den Düsseldorfern gab es an diesem Tag die wenigsten Probleme. Auch bei den Eingangskontrollen und auf den Zuschauertribünen lief alles eher normal.

Nur wenige Leichtverletzte

Nicht bei den Kölnern. Dort wollten laut Polizeiangaben rund 60 Gewaltbereite die Kontrollstellen durchbrechen. Die Polizei drängte sie zurück - mit Knüppeln und Reizgas. Der Eingang für die Fan-Gäste wurde für 30 Minuten ganz dicht gemacht. Immer wieder kletterten genervte Fans über die Absperrgitter, das Gedränge wurde unerträglich. Der Lautsprecherwagen musst zurücksetzen, damit es nicht noch enger wird. Die Polizei versuchte die Kölner mit Durchsagen zu beruhigen. „Jeder kommt zum Spiel.“ „Nehmt Rücksicht. Hier sind Kinder.“ Und dann die eindringliche Warnung, dass einer jungen Frau in der Menschenmenge gerade schlecht geworden sei.

Der Anpfiff wurde verzögert. So schafften es auch noch die rund 1000 Kölner Fans, deren Zug auf der Hohenzollernbrücke in der Domstadt stecken blieb, weil einer die Notbremse ausgelöst hatte. Im Stadion selbst hatten Kölner immer wieder Bengalos gezündet und auch eine Rakete Richtung Fortunen abgefeuert.

Die Feuerwehr meldete am Abend nur wenige Leichtverletzte. Nicht mehr als sonst. Insgesamt waren mehr als 170 Helfer mit 30 Rettungswagen vor Ort.

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