Düsseldorf. .

Nachdem der Mann, der den Flughafen mit einem stehengelassenen Koffer ins Chaos stürzte, wegen Diebstahls verurteilt wurde, will ihn jetzt auch der Flughafen zur Verantwortung ziehen. Das Unternehmen teilte gestern mit, dass es eine Zivilklage gegen Hakim B. vorbereite.

Der 32-Jährige hatte am 24. September einen auffälligen Trolley im Flughafen stehen lassen. Weil die Polizei darin Sprengstoff vermutete, wurde das Gebäude geräumt, 140 Flüge fielen aus, Tausende Passagiere waren betroffen.

Der Koffer erwies sich als harmlos, enthielt vor allem Beutel mit Mehl und Gewürzen. Hakim B., der wegen ähnlicher Taten in Großbritannien vorbestraft ist, hatte ihn gestohlen, den Inhalt für Drogen gehalten und stehen gelassen.

Der Flughafen wirft Hakim B. einen Verstoß gegen die Benutzerordnung vor, nach der Gepäckstücke nicht unbewacht bleiben dürfen. Die Sperrung kostete den Flughafen Millionen. Die genauen Kosten werden derzeit berechnet. Das Geld will man jetzt von Hakim B. zurück. Ob das gelingt, ist jedoch fraglich. Denn er gab vor Gericht an, als Markthändler in Barcelona gerade mal 900 Euro im Monat zu verdienen.

2003 hatte eine Studentin (28) mit einer falschen Bombendrohung ebenfalls den Flughafen lahm gelegt. Sie hatte aus Angst vor den Eltern nicht mit ihrem Freund in den Urlaub fliegen wollen. Sie wurde zu Schadenersatz von mehr als 200 000 Euro verurteilt. Gezahlt hat sie bisher nichts, weil sie kein Geld hat. Trotz des Risikos, dass auch Hakim B. nichts zahlen kann, will der Flughafen klagen: „Uns ist wichtig, dass er zu seiner Tat stehen muss“, erklärte Sprecher Thomas Kötter.