Gerresheim/Unterrath. An 14 Plätzen in der Stadt stehen sie inzwischen: die kleinen hölzernen Schränke der Giveboxen, die aus der Idee des Teilens und Helfens entstanden sind. Doch sie leiden unter gedankenlosem Umgang und Sperrmüll.

Wer gut erhaltene Kinderkleidung oder Dinge aus dem Haushalt nicht mehr benutzt, hängt sie in die Giveboxen, und wer sie gebrauchen kann oder wenig Geld hat, kann sie anonym mitnehmen. Doch diese Idee wird von manchen missverstanden oder ausgenutzt. Immer wieder mal stehen volle Kartons neben den Giveboxen oder gar Sperrmüll. Die Ehrenamtlichen, die die Giveboxen betreuen, wollen jetzt einen Appell zum pfleglichen Umgang mit dieser Bürger-Initiative starten.

Viele arme Alte

In Gerresheim an der Heyestraße ebenso wie bei anderen Boxen „kommen jeden Tag gut drei Kartons voller Sachen an“, berichtet Hildegard Düsing-Krems, eine der Kümmerinnen für die Boxen.

„Manche Menschen lesen keine Zeitung und sind nicht informiert. Sie denken vielleicht, es sei eine städtische Einrichtung“, meint Kümmerin Dagmar Neugebauer, „und laden dort Sperrmüll ab.“

Vor allem an Plätzen, die gut mit dem Auto anzufahren sind, stellen Menschen Kartons mit Kleidung, Haushaltssachen oder Büchern „einfach neben die Giveboxen“, weiß Düsing-Krems. „Wenn die leer sind, und das dauert manchmal nur eine halbe Stunde, herrscht da eben ein leichtes Chaos“, berichtet die Gerresheimerin, die fast täglich nach der Box schaut. „In Benrath, Wersten, Vennhausen, in Oberkassel und Unterrath läuft alles super, da gibt es gar keine Probleme.“

„Ich habe nirgendwo so viele arme Alte und Rentner getroffen wie abends an der Givebox, auch Flüchtlinge, die dort anonym Sachen abholen“, berichtet Düsing-Krems vom Erfolg der Idee.

„Wir wollen jetzt an die Bürger appellieren, nicht zu viele Kartons auf einmal abzustellen. Und darauf aufmerksam machen, dass dort kein Sperrmüllplatz ist“, kündigt Düsing-Krems an.

Manche nehmen Kleidung oder Spielsachen heraus, um sie auf dem Flohmarkt zu verscherbeln. Das bleibt, ebenso wie Vandalismus, angesichts der Vielzahl der Giveboxen und der Schenkenden selten. „Und wer die Dinge auf dem Trödelmarkt verkaufen muss, der hat es wohl bitter nötig“, zeigt Dagmar Neugebauer Verständnis.