Himmelgeist. . Düsseldorfs beliebtester Baum ist in Gefahr. Die berühmte, riesige Himmelgeister Kastanie, die sogar eine eigene offizielle Postanschrift hat, ist von der Braunfäule befallen.

Der Pilz greift das Holz an und gefährdet die Standsicherheit. „Wir wollen diesen wunderschönen Baum retten. Wir werden alles tun, um ihn am Leben zu halten“, versicherte gestern die Gartenamtsleiterin Doris Törkel dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen. Für diese Rettungsaktion hat die Stadt einen der bekanntesten Baumschutz-Experten beauftragt: den Stuttgarter Ingenieur und Raumfahrttechniker Lothar Wessolly.

Die weißblühende Himmelgeister Kastanie mit einem Stammdurchmesser von 1,30 Metern ist nach Schätzungen der Gartenbehörde rund 150 Jahre alt. Kastanien auf dem freien Feld können durchaus 200 Jahre und älter werden. Eine Operation lohnt sich also allemal.

Die Schäden an der Kastanie durch den Pilzbefall sind deutlich zu sehen. In der Krone befinden sich Kahlstellen. Auch sind wohl schon einige Äste abgestorben.

Einen genauen Befund über den kranken Baum wird nun Lothar Wessolly geben. Der Baumstatiker startet in den nächsten Tagen eine Versuchsreihe am Baum und simuliert dafür in Himmelgeist einen schweren Sturm: Er lässt an den Stämmen ein Drahtseil anbringen, um dann die Dehnung zu messen. So findet er heraus, wo das Holz so hohl ist, dass es entfernt werden muss.

In einem zweiten Schritt werden einige Hauptäste mit Seilen gesichert, damit der Baum auch künftig einem Sturm trotzen kann. Außerdem ist eine Spezialdüngung mit Vitalstoffen für das Wurzelwerk geplant. Eine Art Verjüngungskur.

Das Gartenamt hat den Grundstückseigentümer und den Freundeskreis für die Himmelgeister Kastanie über das Schutzkonzept informiert. Erst vor wenigen Tagen sammelten Unterstützer das Laub unter der Himmelgeister Kastanie zusammen, damit sie nicht die Motten bekommt.