Düsseldorf. .

Der 36-Jährige brauchte Drogen, hatte Entzugserscheinungen. Und beschloss, im Schwimmbad des Sportparks Niederheid nach Diebesgut zu suchen. Erst kratzte er Geld für eine Eintrittskarte zusammen, dann brach er einen Spind auf und verschwand er mit Beute im Wert von 10 000 Euro. Jetzt steht er wegen Einbruchs vorm Landgericht.

Eine lange Drogenkarriere hat er hinter sich: Kiffen ab 15, Heroin und Kokain mit 20. Zwei Lehren brach er ab, mehrfach saß er im Gefängnis. Drei Therapien führte er nicht zu Ende, erst eine vierte 2012 schaffte er.

Danach schien es einen Neustart zu geben: „Erst lief alles gut“, berichtete er. Er lebte mit seiner Freundin, wollte arbeiten. Doch dann kam die Ladung zum nächsten Prozess. Seine Anwältin sagte ihm, es könnten drei bis vier Jahre werden. „Daran hatte ich zu knabbern.“ Er brauchte wieder Drogen, nahm zu Methadon Heroin und Kokain. Als der Prozess losging, „wollte ich nicht wegen Entzug auf der Platte rumhängen und die Verhandlung verpassen.“ Entsprechend viel Geld brauchte er.

Am 10. März brachte er Leergut zur Tankstelle, kaufte mit dem Geld ein Ticket für das Bad. Drinnen öffnete er mit einem Schraubenzieher einen Spind, steckte ein, was er fand – eine Börse, ein Handy, Bargeld und einen Autoschlüssel. Den habe er nur unbewusst genommen, so der Angeklagte. das erst draußen realisiert. Und probiert, ob ein Auto auf das Funksignal des Schlüssels reagiert. Mit dem blinkenden VW Touran fuhr er dann weg. „Als fahrbarer Untersatz für Arztbesuche und den Prozess“, so seine Erklärung. Auf ein „Wie bitte?“ der Richterin wiegelte er ab: „Ich war aber nicht so dreist, damit zum Gericht zu fahren.“

Damals wurde er wegen Diebstählen und Raub zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Die sitzt er gerade ab. Der Spindeinbruch wird die Zeit noch verlängern. Ein Urteil fällt heute.