Erkrath. .
Nachdem sich die Give-Box in Alt-Erkrath größter Beliebtheit erfreut, soll nun auch im Stadtteil Hochdahl eine folgen. Wenn es nach den beiden Initiatoren Beate Wirth und Gunnar Greuel geht, am liebsten an den Hochdahl-Arcaden. Zum Bedauern der Beiden erfolgte bislang noch keine Zusage seitens der Eigentümerin des Einkaufszentrums, die Gesellschaft für Immobilien und Kapitalverwaltung Hochdahl Arcaden KG (GIK). Michaela Noll ist Schirmherrin der Aktion.
Die Idee der Give-Box stammt aus Berlin. Dort stellte ein Pärchen im August 2011 nach dem Zusammenziehen fest, dass sie vieles doppelt hatten. So zimmerten sie eine Kiste, legten ihre Kleider und Haushaltsgegenstände hinein und nannten das Ganze „Eine Bude voller Geschenke“. Die Resonanz war groß, denn schließlich hat fast jeder etwas im Schrank, das er nicht mehr brauchen kann, es aber zum Wegschmeißen zu schade findet.
Brauchbares findet neuen Nutzer
Aufgrund des sozialen Aspekts, fanden sich über Facebook bald viele Nachahmer. In Frankfurt, München, San Francisco und Wien bauen bereits Privatleute mit viel Engagement weitere Give-Boxes. Die Regeln besagen, dass nur Brauchbares abgelegt werden darf und die Sachen nicht zum Weiterverkauf entnommen werden dürfen. Bücher, Bettwäsche oder Kinderkleidung sind willkommen. Wer Größeres verschenken will, hängt eine Notiz an die Pinnwand. Helfer sorgen dafür, dass die Box in Ordnung ist und Waren, die nach zwei Wochen keinen neuen Besitzer gefunden haben, entnommen werden.
Seit Mai 2012 gibt es in Alt-Erkrath die erste Give-Box an der Gerberstrasse, die auf große Resonanz gestoßen ist. Das Projektteam für die Hochdahler Variante arbeitet nun seit einem Jahr an dem Entwurf. Dank vieler Sponsoren soll ein Modell aus Kunststoff mit drei separaten Kabinen entstehen. Die Größe soll 3,6 x 2,5 x 0,8 Meter sein. Als Bestückung sind zwei Regalelemente und eine Kleiderstange vorgesehen. Für die Verzierung des Geben-und-Nehmen-Schrankes will Jacques Tilly, Karnevalswagenkünstler aus Düsseldorf, sorgen.
Kein Platz für die Box
An zwei Dingen fehlt es den beiden engagierten Initiatoren aber noch: Einem Stellplatz und ehrenamtlichen Unterstützern. Der Platz an den Hochdahler-Arcaden zwischen Aldi und Drogerie Roßmann sei günstig gelegen, erläutert Greuel, da er wetterfest und videoüberwacht sei. Bislang habe die GIK als Eigentümerin die Aufstellung nicht genehmigt. Auch die Unterstützung durch die Politik und Bundestagsabgeordnete Noll habe dies nicht geändert. Das Gefahrenrisiko durch Vandalismus oder Brandstiftung sei der Grund, so das Projektteam. Auch eine Versicherung könne keine Abhilfe schaffen, da nicht der Aufsteller, sondern der Verursacher haften müsse. Bei einem Schaden sei dies eine Angelegenheit der Gebäudeversicherung des Eigentümers.