Düsseldorf. .

Er wunderte sich, wo sein Freund blieb. Der war bisher nie in einem Bordell gewesen, jetzt aber für viele Stunden mit zwei Damen verschwunden. Gestern sagte ein weiterer Zeuge im Rotlicht-Prozess aus.

Er hat nichts erlebt, was zu den Vorwürfen gegen die neun Angeklagten passt: Die sollen Bordellkunden betäubt haben, um ihre Konten zu plündern. Aber er war Begleiter des Mannes, der am Montag vor Gericht seine Erlebnisse in der Rethelstraße schilderte. Der war nach eigener Aussage in ein Zimmer geführt worden, fühlte sich benommen, zog sich dort aus. Danach erinnerte er sich an kaum etwas, erwachte erst am nächsten Morgen und fühlte sich sehr schlecht. Fast 13 000 Euro war in der Nacht losgeworden.

Sein Freund zahlte vergleichsweise wenig: rund 620 Euro. Darin war eine Champagnerflasche für 160 Euro enthalten. Noch während sie daran tranken, sei der Freund mit zwei Damen verschwunden. Er selbst habe noch lange mit einer Dame geplaudert, immer wieder nach dem Freund gefragt. Und zur Antwort erhalten: „Dem geht es gut.“

Darüber habe er sich „schwer gewundert. Ich war schon beunruhigt.“ Der Freund habe ihm später berichtet, wie schockiert er über sich selbst war, dass er sich auszog, ohne es selbst zu wollen. Und dass er zwar nackt auf einem Bett lag, danach aber „nichts mehr passiert“ sei.

Der Prozess wird fortgesetzt.